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Post by pontrosina on Nov 17, 2020 18:07:03 GMT
Hi, bin grad von einer Untersuchung zurück. Ich habe mir bei der Arbeit mit einem Klienten meine linke Hand verletzt, sie ist ordentlich geschwollen. Alles nicht so schlimm, aber als ich den beiden jungen Ärztinnen - beide mit Doktortitel - von einer alten Verletzung an dieser Hand erzählte, sahen sie mich groß an. Der med. Fachbegriff lautet "Phlegmone". Kannten sie nicht. Ich erklärte das dann und sie verstanden. Ein paar Monate vorher war ich auch schon da und da ging es um die sog. APC-Resistenz, das ist eine Genmutation welche ein gewisses Thromboserisiko mit sich bringt. Weder dieser Begriff noch der andere Begriff "Faktor V Leiden" waren der Frau Doktor geläufig. Nie gehört. Ist das Medizinstudium hier so locker zu stemmen im Vergleich zu Deutschland?
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rad1o
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Post by rad1o on Aug 14, 2021 17:45:18 GMT
Hallo Petrosina,
Deine Frage ist zwar schon etwas her, aber Phlegmoe wäre "Cellulitis", hat aber nichts mit deutscher Zellulitis zu tun. Das ist einfach eine Umschreibung für eine kriechende Entzündung der Hautschichten. Factor V Leiden ist hier bekannt, vielleicht war die Ärztin nur begriffstutzig.
Das Medizinstudium in Deutschland ist 6.5 Jahre lang, in England 4 - 5, je nach dem ob man hier schon ein anderes Studium - fast egal was - vorzuweisen hat. Vieles wird nicht gelehrt, sondern muß sich von den Studenten erarbeitet werden und wird vorrausgesetzt. Aber die Unis hier beschreiben es noch immer als world class oder world beating genauso wie das NHS und "Test and Trace".
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Post by che68 on Aug 14, 2021 21:14:30 GMT
Hallo Petrosina, Aber die Unis hier beschreiben es noch immer als world class oder world beating genauso wie das NHS und "Test and Trace". Rad10, wer schon 30 Jahre hier ist und immer noch NHS phasing betreibt, hat das NHS System nicht erfasst, nach 30 Jahren sollte man einen guten GP haben. Auch in Deutschland gibt es Ärzte,die nicht alles wissen.Die Uni Bewertungen sind nochmal etwas anderes. Nenne mir die Unis hier, die nach Deiner Ansicht überbewertet sind. Ansonsten willkommen im Forum.
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Post by pontrosina on Aug 15, 2021 7:42:26 GMT
Hallo Petrosina, Deine Frage ist zwar schon etwas her, aber Phlegmoe wäre "Cellulitis", hat aber nichts mit deutscher Zellulitis zu tun. Das ist einfach eine Umschreibung für eine kriechende Entzündung der Hautschichten. Factor V Leiden ist hier bekannt, vielleicht war die Ärztin nur begriffstutzig. Das Medizinstudium in Deutschland ist 6.5 Jahre lang, in England 4 - 5, je nach dem ob man hier schon ein anderes Studium - fast egal was - vorzuweisen hat. Vieles wird nicht gelehrt, sondern muß sich von den Studenten erarbeitet werden und wird vorrausgesetzt. Aber die Unis hier beschreiben es noch immer als world class oder world beating genauso wie das NHS und "Test and Trace". Danke! Wieder was dazugelernt. "Zellulitis" kannte ich bis dato nicht, nur "Zellulite", die ja vornehmlich in Frauenzeitschriften "behandelt" wird.  Dass die jungen Ärzte dann mehr oder weniger auf dem Land draußen alleingelassen vor sich hindoktern, durfte ich in meiner Zeit als Altenpflegerin mehrmals erleben. Ich will euch die Details hier ersparen. Mir selbst hat es gereicht. Allein schon der Ultraschalltermin, der in sechs Wochen sein sollte, den ich dann aufgrund von viel Drama nach ca. zehn Tagen bekam. Wo die Krankenschwester, die - das gab sie zu - noch nie eine Hand geschallt hatte, nichts erkennen konnte. In Deutschland hat mein Orthopäde nach dem Röntgen gesagt, dass es ein Kapselriss war. Der natürlich nicht ordentlich ausgeheilt war, da meine Kollegen bereits nach einer Woche täglich via WhatsApp nach meinem Wohlergehen fragten. Heute ist der Knöchel nach rund zehn Monaten immer noch dick, und es gibt Abende, an denen ich mir nasse Tücher rumwickle, weil der Brennschmerz so nervig ist. Bin im März nach Deutschland zurück, weil ich Ende Februar böse gestürzt bin und kaum mehr gehen konnte. Da meine Freundin dort in einem ähnlichen Fall Monate!!! auf die Physio warten sollte und ich mit meinem Salär niemals eine private Behandlung hätte bezahlen können, war die Rückkehr für mich die einzige Möglichkeit. Ich wollte einfach nicht, so wie viele meiner schottischen Klienten, den Rest meines Lebens mit versteiften Gelenken unterwegs sein. Inzwischen habe ich die 11. Physio hinter mir und ich kann wieder normal laufen. Alle dort sagten mir, dass der NHS top ist bei Unfällen. Sie holen einen mit dem Hubschrauber raus und flicken einen wieder wunderbar zusammen. Aber wehe, man hat eine degenerative Geschichte... damit wird man als Patient alleingelassen. Zumindest im schottischen Outback.
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