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Post by 3rika on Apr 19, 2020 18:41:47 GMT
Lümmel derzeit auf rightmove herum. Hat damit jemand Erfahrung? Gibt es bessere Seiten? Ich finde sie ganz übersichtlich und habe mir schon die ein oder andere Wohngelegenheit angepinnt. Wie läuft das ab mit der Kontaktaufnahme hier aus Deutschland? Eine Begehung ist so ja auch nicht möglich.
Unter den Möglichkeiten habe ich auch ein Eigenheim. Das ist mir aber zu heikel ohne Erfahrung.
Da muss man mich auf jeden Fall an die Hand nehmen. Deswegen steh ich hier und strecke die Hand aus und kucke ganz lieb 
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Post by jensemann on Apr 20, 2020 19:42:00 GMT
Portale die mir aus dem Stehgreif einfallen, sind das genannte rightmove, www.zoopla.co.uk/, www.primelocation.com/, www.onthemarket.com/ und www.openrent.co.uk/. Letzteres ist etwas anders. denn dort mietest du vom Besitzer und nicht, wie sonst üblich, über eine zwischengeschaltete Agentur. Hat alles Vor- und Nachteile, auch wenn der gemeine Londoner die Agenturen in der Regel irgendwo zwischen unnötige Kostenstelle und mafiöse Organisation einordnet ;-) Beachte, dass viele Agenturen Objekte auch dann noch auf den Portalen belassen, wenn diese bereits vergeben sind. Das hilft denen Kontakte und so möglicherweise dann Kunden zu akquirieren. Ich halte es zumindest in London daher auch für Unfug, online durch Mietobjektlisten zu stöbern, die älter als 14 Tage sind. Speziell für London gilt, je günstiger, desto schneller ist die Wohnung weg. Als ich 2014 hergezogen war, war das stellenweise ein Wettrennen. Als ich 2017 was größeres in deutlich höherem Preissegment im schönen NW3 Postcodebereich gesucht habe, war es bedingt durch den Preisbereich wesentlich entspannter. Ich habe keine Ahnung, wie, respektive ob, Brexit hier zu einer merklichen Verlangsamung geführt hat. Die Kontaktaufnahme aus Deutschland heraus, würde ich mir allerdings sparen. Komm her, quartier dich im Hotel oder Airbnb ein und regel alles direkt von UK aus. Als Übergangslösung, speziell wenn London, könnte man noch eine WG (Flatshare) andenken. Also 3-4 Tage Hotel, in dieser Zeit ein Flatshare für ein paar Monate suchen, z. B. über www.spareroom.co.uk/ und dann ganz in ruhe eine richtige Wohnung. Der Mietmarkt, speziell in London, ist schnelllebiger als der Deutsche. Am Markt ist viel Müll und Betrüger gibt es auch, das sind alles Gründe, die das unbesehene Mieten von Wohnungen zu einer wirklich schlechten Idee machen, aber auch nahelegen, dass man die Möglichkeit haben sollte, sich etwas Zeit zu nehmen und viel zu besichtigen. Die Maklergebühr haut ja auch jedes Mal rein, sodass man sich auch aus finanziellen Gründen häufiges Umziehen eher ersparen möchte. Deutlich bequemer und meine favorisierte Lösung, sollte ich noch mal nach London ziehen wollen, wäre eine Relocationagentur. Mit denen besprichst du dann telefonisch oder per E-Mail die groben Eckdaten der Wohnung und die machen dann viele Besichtigungstermine an einem Tag für dich und fahren diese dann mit dir ab und kümmern sich auch um alles weitere. Kostet zwar was, aber du kannst deine Hotelzeit auch auf 1-2 Tage reduzieren und hast, im Allgemeinen, weniger Stress. Ich habe so damals an einem Tag 20 Wohnungen besichtigt, hatte aber auch den Umstand zur der Zeit geschäftlich in den USA verweilt zu haben und wollte häufigeres hin- und her sehr gerne vermeiden. Ich brauchte so nur einen Tag vorher in London und kam erst dann kurz danach wieder, als ich auch einziehen konnte.
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Post by 3rika on Apr 22, 2020 19:05:27 GMT
vielen lieben Dank für die ausführliche und sehr informative Antwort! Damit werde ich jetzt erstmal eine Weile beschäftigt sein 
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Post by 3rika on May 16, 2020 10:49:08 GMT
Mittlerweile denke ich zu wissen, wie ich weiter verfahren muss, sobald ich meinen Fuß ins gelobte Land gesetzt habe Nur komme ich nicht wirklich weiter, in welche Gegend ich erstmals das Hotel/AirBnB beziehen sollte. Am Besten wohl gleich dort, wo die Wohnung sein soll. Meinen Bedürfnissen nach sollte es ruhig sein (also gerne außerhalb und nicht zentral), was auch meinem Geldbeutel gut tun würde. Ein weiterer Punkt ist die Sicherheit, niedringe Kriminalitätsrate. Im großen und ganzen möchte ich einfach nur eine hübsche Bleibe, zentrumfern, ruhig. Existiert ein Bezirk der nicht gerade Kensington-Preise hat? Dieser perfekte Bezirk hat schon seinen Preis.
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Post by jensemann on May 22, 2020 20:57:35 GMT
Zentrumsfern, gepflegt, ruhig? Guck dir mal Wimbledon oder ggf. auch Highgate an. Wirklich günstig ist es aber auch nicht, allerdings günstiger als Kensington ;-) Kriminalitätsraten sind übrigens immer etwas zu hinterfragen, gerade in Städten wie London, denn eine hohe Kriminalitätsrate in den zentrumsnahen Gegenden, bedeutet nicht, dass du dort unsicher wohnst, sie bedeuten oft nur, dass dort viele Touristen um ihre Handtasche erleichtert wurden. Ist unschön, aber nicht wirklich relevant für die Wohnungswahl. Persönlich ziehe ich NW3 vor, speziell Hampstead und die Belsize Park Gegend, allerdings alles andere als günstig.
Wobei man ruhigere Ecken in London eigentlich überall und nirgends finden kann. Ich war mal eine Weile in einer wirklich netten Ecke in Hammersmith, das wirkte abends tatsächlich ausgestorben wie ein Dorf, dabei war die nächste Highstreet nicht weit entfernt. Das sind dann aber so Glücksgriffe.
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Post by 3rika on May 24, 2020 8:50:04 GMT
Die Frage kann man auch schwer beantworten, so wie du schon sagst. Überall und nirgends. In einer Kleinstadt kanns ruhige Orte geben und 2 Straßen weiter tobt es. Jetzt habe ich zumindest einen Anhaltspunkt, irgendwo muss ich mich ja für eine Suche niederlassen!
Das mit der Kriminalitätsrate klingt logisch. Gibt es sonst Orte, von denen abgeraten wird? Wo sind die Ghetto-Löcher, von denen ich mich fern halten darf?
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Post by hafi on May 27, 2020 20:19:39 GMT
Das kann man so genau nicht sagen, oft ist 2, 3 Strassen weiter von einem üblen Getto alles wunderbar. Wenn du Angst vor Kriminalität hast und gerne außerhalb wohnen möchtest - muss der Job denn unbedingt in London sein?
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Post by 3rika on May 30, 2020 9:47:06 GMT
Nein nein überhaupt nicht! Ich komme aus einem sehr grünen und ruhigen Ort und liebe es, wenn ich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit komme. Ich möchte allgemein nur nicht zu weit weg von London sein, damit ich am Wochenende oder so leicht rüber komme und nicht gleich zwei Stunden fahren muss. Eine Stunde fänd ich grad vertretbar  Optimal fände ich, wenn ich ca. gleich weit wen von der Küste sein würde um im Sommer dort hin zu kommen. Das sind alles zwar sehr schöne Vorstellungen und genau der Grund, warum man ja einen Schritt wagen möchte 
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Post by jensemann on May 31, 2020 20:56:10 GMT
Ich bin in London recht schnell zum Schluss gekommen, dass man sich von Begriffen wie Ghetto trennen sollte, da die Kategorisierung ganzer Stadtteile einen nicht weit bringt. Was übrigens durchaus logisch ist: Es ist die gute Seite des Themenkomplexes Gentrifizierung. Der enorme Wettbewerb um Wohnraum bricht etablierte Problemstrukturen schneller auf, als es jede Regierung jemals könnte. Meine erste Wohnung, quasi eine temporäre WG, war in Poplar, gegenüber von der Canary Wharf, in einem Council House, dessen Wohnungen eben irgendwann teilweise abverkauft wurden. Der Gebäudekomplex bestand aus 4 Häusern, die an den Ecken um einen Hof angelegt waren. Das Ganze hatte leichte Knasthof Atmosphäre, also schön ist was anderes. Da noch mal leben? Nee. Ich möchte in der Gegend nicht tot überm Gartenzaun hängen, aber obwohl die Polizei täglich, jeden Abend nämlich, am Haus gegenüber war, war es in dem Klotz, in dem ich wohnte, friedlich. Die Nachbarn haben sich untereinander gegrüßt, Pakete füreinander angenommen und so weiter. Einer klingelte mal bei uns, um meinen Mitbewohner zu warnen, dass Diebe unterwegs wären und er sein Fahrrad besser reinnehmen sollte. Aber trotz der Probleme im Nebenhaus und zahlreichen anderen Problem dieses Viertels, würde ich es nicht Ghetto nennen und hatte effektiv auch nie einen Grund mich unsicher zu fühlen. Genau diese Dinge findest du in London aber tatsächlich oft. Probleme sind nicht selten auf einzelne Council Houses beschränkt, manchmal auch auf den Teil einer Straße.
Was eher grüne, gehobene, Gegenden in London angeht, so würde ich mir nördlich mal den Postcodebereich NW3 und Umgebung, inklusive Highgate ansehen. Südwestlich Richmond, Wimbledon, Putney und so die Ecke. Steht und fällt neben den Finanzen natürlich auch mit dem Ort deines Arbeitsplatzes. London ist groß und die Stunde im ÖPNV kriegt man schnell rum, wenn man im Südwesten lebt, aber am anderen Ende arbeitet. Falls deine Branche zur Clusterbildung neigt, würde ich empfehlen, die Gedanken rund um Wohnraum auch um diesen einschränkenden Faktor herum zu planen. Die erste provisorische Wohnung würde ich allerdings eher noch von guten ÖPNV Knotenpunkten abhängig machen als um die Frage, ob dir die Ecke gefällt. Ich war auch damals für die ersten Monate primär deswegen in Poplar gelandet, weil die Nähe zum City Airport und der Canary Wharf damals ganz praktisch war und nicht weil mir das Eastend so zusagt.
Aber mach dir nichts vor, die meisten wohnen in London, wo sie es sich leisten können und nicht, wo sie es schön finden. Das ist dann übrigens die negative Seite des enormen Wettbewerbs.
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Post by 3rika on Jun 1, 2020 9:08:09 GMT
Vielen Dank für die Aufklärung! Das macht es verständlich, warum ich nie eine Antwort darauf bekomme. Das liegt wohl nicht daran, dass ich mich unklar ausdrücke. Wenn man mal als Touri dort ist, sieht und versteht man sowas natürlich auch nicht. Für mich zumindest war es so. Ich hatte zwar nicht das Gefühl, dass ich wirklich hohe Ansprüche habe, aber... naja. Schön wohnen liegt auch im Auge des Betrachters. Für mein Auge ist es einfach nur nicht heruntergekommen und durch mein sensibles Lärmempfinden, darf es auch entsprechend außerhalb sein. Es muss nicht groß sein, aber winzig muss auch nicht sein. Und so schnell wird es doch kompliziert mit den "Ansprüchen". Ich lass es am besten einfach mal, mit genaueren Ausführungen, die im Endeffekt nichts aussagen. Wimbledon und Richmond scheinen mir eine tolle Gegend zu sein, sofern ich das über rightmove und GoogleStreetView beurteilen kann. Was hält ihr von virtuellen Begehungen? Die zu dieser Zeit auch vermehrt angeboten werden. Ich habe sogar eine Plattform gefunden, die Wohnräume persönlich begehen und entsprechend auszeichnen, wenn diese geprüft wurden. Dummerweise finde ich den Link dazu nicht mehr. Kann mir noch jemand auf die Schnelle auflisten, was für Kosten noch auf einen zukommen? Als Deutsche interessiert mich besonders die Müllregelung  in FR(Urlaub) tat es meinem Herzen weh, die PET-Flasche einfach nur in den Müll zu werfen... Wie läuft das mit Strom und Wasser?
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Post by klauspw on Jun 1, 2020 9:26:28 GMT
[...] Kann mir noch jemand auf die Schnelle auflisten, was für Kosten noch auf einen zukommen? Als Deutsche interessiert mich besonders die Müllregelung  in FR(Urlaub) tat es meinem Herzen weh, die PET-Flasche einfach nur in den Müll zu werfen... Wie läuft das mit Strom und Wasser?
Müllabfuhr ist in der Council Tax enthalten. Als Hausbesitzer haben wir die üblichen Tonnen inkl. Lebensmittelrestentsorgung. In Wohnblöcken je nach Gemeinde gibt es grosse Tonnen/Container und zum Teil noch Entsorgung in Müllsäcken (nach Wertstoffen getrennt). Wasser und Strom über die gängigen Unternehmen - Im Südosten ist das Thames Water. Für Strom und Gas gibt es viele Anbieter - die grossen hier sind British Gas und Southern & Scottish Electricity. Für Mieter hängt es ab vom Vertrag was inklusive ist und was selbst arrangiert werden muss. Was die Kosten angeht hängt das ab in welchen Council Du bist und Verbrauch natürlich.
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Post by ryanm on Jul 29, 2020 21:21:47 GMT
Vorsicht vor virtuellen Besichtigungen. Du kannst zwar eine pi-mal-Daumen Gefühl für die Wohnung bekommen, aber du weiss nie wie aktuell die Bilder sind. Als wir 2016 aus Twickenham wegzogen hat unser Vermieter mit Wohnung mit den gleichen Fotos von 2010 online gestellt, mit dennen wir auf die Wohnuing Fündig wurden. Dabei waren die dann schon bei unserer Besichtigung nicht mehr aktuell Online tour ist nie ein Ersatz für eine Besichtigung mit den eignenen Augen (und Nase).
Wenn Du in UK eine Wohnung mietest, dann musst Du Dich bei der Gemeinde für die Counil Tax anmelden. Das ist eine Immobiliensteuer die sich ganz grob nach dem Referenzwert des Immobilienpreises 1991 richtet und städische Dienstleistung wie Müllenstrogung, Polizei, public transport (soweit vorhanden) usw. deckt.
Darüber hinaus wirst Du dich persönlich bei den Anbietern von Strom, Gas und Wasser sowie Telefon und ggf Kabelfernsehn anmelden müssen um deren Dienstleistungen zu empfangen.
Das Prinzip der nebenkostenabrechnung durch den Vermiert gibt es hier nicht. Der Mieter muss sich selbst um die Versorgung der Immobilien mit diesen Dienstleistungen kümmern.
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Post by che68 on Jul 30, 2020 18:16:56 GMT
Vorsicht vor virtuellen Besichtigungen. Du kannst zwar eine pi-mal-Daumen Gefühl für die Wohnung bekommen, aber du weiss nie wie aktuell die Bilder sind. Als wir 2016 aus Twickenham wegzogen hat unser Vermieter mit Wohnung mit den gleichen Fotos von 2010 online gestellt, mit dennen wir auf die Wohnuing Fündig wurden. Dabei waren die dann schon bei unserer Besichtigung nicht mehr aktuell Online tour ist nie ein Ersatz für eine Besichtigung mit den eignenen Augen (und Nase).
Wenn Du in UK eine Wohnung mietest, dann musst Du Dich bei der Gemeinde für die Counil Tax anmelden. Das ist eine Immobiliensteuer die sich ganz grob nach dem Referenzwert des Immobilienpreises 1991 richtet und städische Dienstleistung wie Müllenstrogung, Polizei, public transport (soweit vorhanden) usw. deckt.
Darüber hinaus wirst Du dich persönlich bei den Anbietern von Strom, Gas und Wasser sowie Telefon und ggf Kabelfernsehn anmelden müssen um deren Dienstleistungen zu empfangen.
Das Prinzip der nebenkostenabrechnung durch den Vermiert gibt es hier nicht. Der Mieter muss sich selbst um die Versorgung der Immobilien mit diesen Dienstleistungen kümmern.
Jm grossen ganzen ist das richtig,nur das nicht:"Das ist eine Immobiliensteuer." Es ist die Gemeinde Steuer.Public Transport ist nicht im Bereich der Gemeinde/Council, allerding werden davon auch Schulen mitfinanziert, Altenbetreuung, Jugendhilfe etc. Da ist zwangsweise in den letzten 10 Jahren massiv eingespart worden. Da die Council Tax, nicht ausrreicht, bekommen die Councils auch Geld vom Central Staat. Was unter den Tories immer weniger wurde. Auf den Council Webseiten kann man sich schlau machen, was der Council wie finanziert.Die sogenannten Utlities bills, muss man selbst vereinbaren, aber das kann auch von Vorteil sein, wenn man sich den besten Anbieter aussucht, sich nicht zulange bindet und haeufiger wechselt. Wenn man eine Wohnung alleine bewohnt, kann man 25% Erlass von der Council Tax bekommen.Wenn man Sozialhilfe bezieht, moeglicherweise 100% Erlass.
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Post by Anuschka on Jul 30, 2020 19:48:15 GMT
Hallo 3rika, suchst Du noch? Wir haben nämlich ein Zimmer zu vermieten, dann würde ich Dir mal meine Handynummer schicken und wir könnten mal reden. Grüße, Anuschka
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Post by 3rika on Jul 30, 2020 19:55:41 GMT
Klar doch, das schaue ich mir gerne an
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Post by Anuschka on Jul 30, 2020 20:30:37 GMT
Ich habe das Zimmer gerade hier eingestellt www.wg-gesucht.de/7436788.htmlSchau es Dir doch mal an, ich würde mich über eine Rückmeldung freuen. Viele Grüße, Anuschka
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