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Post by che68 on Jan 24, 2022 17:05:46 GMT
Wann klingelt es endlich bei Frau Baerbock?
Noch bevor der erste Schuss fällt, wird die Wahrheit exekutiert. Wer das bestreitet, ist selbst entweder Desinformant oder Dummkopf. – Sowohl die Desinformanten, als auch die Dummköpfe beteiligen sich an der Vorbereitung des Krieges, die einen als Kriegstreiber, die anderen als nützliche Idioten. – Und die Kriegstreiber besitzen auch noch die Chuzpe, diejenigen, die es wagen gegen den Strom zu schwimmen, „dummer Reden“ zu bezichtigen und sie mit Häme zu bedenken. Wieder einmal wurde die Wahrheit zuerst ermordet.
Der nun zurückgetretene Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach, ist weder ein Desinformant noch ein Dummkopf. Schönbach hat lediglich ausgesprochen, was im Chor der NATO-Strategen angefangen bei Außenministerin Annalena Baerbock über Verteidigungsministerin Christine Lamprecht bis hin zu Bundeskanzler Olaf Scholz niemand auszusprechen bereit ist.
Noch vor wenigen Tagen hat die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, gefordert, das Parlament brauche von den Generalen der Bundeswehr „mehr Tacheles“ und „weniger Herumgeeiere“. Es sei, sagte sie, „ziemlich unerträglich“, dass die militärischen Führer im Umgang mit der Politik die Unart hätten, „…sich 23 Notausgänge offenzuhalten oder der Hausleitung nach dem Mund zu reden.“
Nun hat da einer seiner politischen Führung nicht nach dem Mund geredet. Sofort wird er in Grund und Boden gestampft. – Das Signal, das Verteidigungsministerin Lamprecht damit aussendet, ist für die Bundeswehr fatal. Sie sendet die Botschaft aus, dass sie von den ihr unterstellten Offizieren Kadavergehorsam erwartet. – Der erzwungene Rücktritt Schönbachs ist einer Parlamentsarmee unwürdig.
Im Vorfeld eines jeden Krieges werden Narrative verbreitet, die die eigene Seite auf das ius ad bellum, das vermeintliche Recht zum Krieg einstimmen. Vizeadmiral Schönbach hat dem aktuellen außenpolitischen Narrativ widersprochen. Er erklärte die Erzählung, Russland wolle sich ukrainisches Territorium aneignen, sei „Nonsens“ und ein Beitritt der Ukraine zur NATO sei nicht möglich. Darüber hinaus plädierte er für eine Annäherung an Russland. – Vizeadmiral Schönbach steht mit seiner Einschätzung nicht allein da, kürzlich äußerte sich Wolfgang Ischinger, Noch-Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, ähnlich beschwichtigend. – Schönbach musste dafür gehen.
Als 2014 die damalige Ukrainebeauftragte der Obama-Administration (in der Joe Biden Vizepräsident war), Victoria Nuland, in einem Telefonat mit dem damaligen US-Botschafter in Kiew, Geoffrey Pyatt, sagte, auf die EU könne man scheißen („…and, you know, Fuck the EU!“). In einem anderen Kontext hat sie sich dafür ausgesprochen, die Russen im Osten der Ukraine zu bombardieren, womit sie die Ängste vor einem Genozid schürte. – Weder sie noch jemand anderes auf westlicher Seite musste damals seinen Hut nehmen. Stattdessen wurde Nuland, deren Vorfahren aus der heute zur Ukraine gehörenden Stadt Novoselitsa stammten, in der Administration Biden reaktiviert. Sie ist eine der wichtigsten Beraterinnen Außenminister Blinkens und Präsident Bidens. – Und sie tut, was man von ihr erwartet, angetrieben von ihrer Russophobie polarisiert sie und gießt unaufhörlich Öl ins Feuer.
Es scheint, dass Nulands Kriegsrhetorik Biden sehr gut zupasskommt. – Denn was tut ein Präsident der USA, wenn ihm innenpolitisch nichts rein gar nichts gelingt? – Er externalisiert, es wäre nicht das erste Mal, dass so etwas geschieht! Es besteht die Gefahr, dass Präsident Biden versucht, sein innenpolitisches Versagen mit einem aggressiven Auftreten nach außen zu kompensieren. Der Ukraine-Konflikt eignet sich bestens dafür. Sollte es darüber zu einer kriegerischen Eskalation zwischen NATO und Russland kommen, wäre das ein Krieg, der nicht auf dem Territorium der USA, sondern mitten in Europa stattfinden würde. Die Logik der Eskalation ist schon jetzt ein probates Mittel der USA, die Europäer außenpolitisch auf Kurs der USA zu bringen.
Vizeadmiral Schönbach hat diese Entwicklung erkannt und plädierte sicherlich politisch ungeschickt für eine Annäherung der EU zu Russland. Wenn aber die politischen Führer*innen der EU, insbesondere die Bundesregierung, dass nicht bald auch erkennen und sowohl die USA als auch die NATO zur Mäßigung bewegen, werden sie in der Geschichte nicht nur als diejenigen dastehen, die es versäumt haben, einen Krieg mit unabsehbarem Eskalationspotenzial mitten in Europa zu verhindern, sie werden auch diejenigen sein, die diesen Krieg mit angefacht haben.
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Post by kreuzberger on Feb 9, 2022 1:19:15 GMT
Baerbock ist sicher nicht der fähigste Außenminister der Geschichte der Bundesrepublik. Aber ich glaub, in der Ukraine-Krise vertritt sie einfach die offizielle Linie, der Schönbach widersprochen hat. Und für Widerspruch und politisch Unkorrektes fliegt man dieser Tage nun mal. Dass die richtige Haltung nicht immer vernünftige Entscheidungen hervorbringt, kann bei den Prioritäten der Bundesregierung dahingestellt bleiben.
Völlig logisch, dass im Generalstab niemand mehr seine Meinung sagt. Es brächte ja sowieso nichts.
Interessant an Schönbachs Ausführungen der Hinweis auf die strategisch sinnvolle Allianz der Nato mit Russland gegen China. Ansonsten hörte sich der Admiral wohl zu gerne in seinem imitierten Oxford-Akzent reden. Er hätte doch merken müssen, dass er gefilmt wurde.
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Post by che68 on Feb 9, 2022 19:39:04 GMT
Nun wäre ich nicht so voreilig mit einem Urteil zu Annelena. Aber es bestätigt mein Vorurteil gegenüber diesen Grünen. An der Macht und schon vergisst man seine Grundsätze. Basisdemokratisch war gestern, jetzt sind Sie an der Macht und werden es wohl vergeigen.
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Post by kreuzberger on Feb 10, 2022 22:43:55 GMT
Und über Baerbocks Aussage, RT sei Propaganda und DW reine Wahrheit, kann ich nur schmunzeln. In deutschen Medien gibt es da kaum einen Widerspruch. Was noch lange nicht heißt, dass man als Außenminister solche Platitüden in Moskau kundtun sollte.
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Post by london1 on Feb 13, 2022 23:59:40 GMT
Ich koennte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren je einmal im leben Gruen zu waehlen. Die Gruenen sind voller Luegen und leeren Verprechen, blockieren Grossprojekte wenn es in ihr Hirn geistich nicht hineinpasst, und sind sonst auch sehr sinnlos unterwegs. Ewiges Vor-raunzen vom Klimawandel, neue Steuern da und dort, Vorschriften alles nur um die Wirtschaft zu schaedigen. Jegliche neue Steuer die die Gruenen wollen, retten nie das Klima, - sollte sich Jedem im Bewusstsein sein.
Nicht nur machen die Gruenen in Sachen Aussenpolitik einen miesen Job, auch diverse Foerderungen von Bauprojekten mit Niedrigenergie haben die gestoppt.
Hinsichtlich der Situation in der Ukraine sehe ich zwei Grossprobleme:
1) Selbst wenn Russland die Ukraine nicht angreift, wird die Bedrohung immer weiterbestehen, zumindest solange Putin in der Regierung sei. 2) Und wenn die Ukraine angegriffen wird, ist meines Erachtens das Baltikum als naechstes drann.
Der Westen und die NATO hat leider den Fehler gemacht, die Ukraine als Antwort auf die Anexion der Krim damals in die NATO aufzunehmen. Zur Erinnerung:, - bei dem Zerfall der UdSSR garantierte Russland der Ukraine die Grenzen, im Gegenzug verzichtete die Ukraine auf Atomwaffen. Ich habe dumpf den Eindruck, dass nun zu diesem Zeitpunkt fuer die Ukraine fast schon alles verloren sei. Viel mehr sollte sich die NATO auf die Verteidigung derzeitiger NATO Laender fokusieren. Im Falle des Baltikums kann dies sehr leicht so werden wie de Evakuierung von Dunkerque damals.
Auch Orban's Ungarn, obwohl in der NATO, halte ich fuer einen unsicheren NATO Partner.
Eines ist fuer mich heute schon klar: Ein Krieg mit der Ukraine wird sicher nicht kurz sein, Kriege und Konflikte gehen immer lange, sie werden von Populisten immer als kurz beschrieben, um Rueckhalt zu bekommen. Kriege bekommen immer ihre Eigendynamik, die eben unkontrollierbar wird.
So taumelt die Welt von der Pandemie gleich in einen Krieg.
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Post by kreuzberger on Feb 18, 2022 20:20:53 GMT
Der Balkan-Konflikt der 90er war mir eine Lehre bezüglich der sehr einseitigen Berichterstattung in westlichen Medien, wenn es um Konflikte in zerfallenden multiethnischen Staaten geht. Wie im Falle von Jugoslawien der Konflikt zwischen Serben, Kroaten, Katholiken, Orthodoxen und Moslems von einer autokratisch waltenden Staatsmacht unter Kontrolle gehalten wurde, galt dies in ehemaligen Sowjetunion in Gegenden wie Armenien Aserbaidschan oder jetzt der Ukraine. www.mironline.ca/reactions-to-ukraines-new-language-law/Die Ukraine ist ein multiethnisches Gebilde mit Russen im Südosten und Ukrainern im Westen. Siehe Karte im verlinkten Artikel. Nicht nur der Ukraine wurden Garantien geboten im Gegenzug zur Aufgabe von Atomwaffen. Auch der Sowjetunion versprach man zu Wendezeiten, die Nato nicht nach Osten auszuweiten. Nun geht es um die Eingliederung der Ukraine. Logisch, dass Moskau darüber nicht fröhlich ist. Im Falle eines Nato-Beitritts der Ukraine hat die Krim eine herausragende strategische Bedeutung und ist gleichzeitig überwiegend russisch. Insofern war die russische Anektion der Krim aus Putins Sicht ein logischer, wenn nicht gar überfälliger Schritt. In Kiev nimmt man nun nicht nur Russland, sondern generell auch Russen als Bedrohung wahr. Deswegen hat die Ukraine ein Gesetz verabschiedet, dass den Gebrauch der russischen Sprache beschränkt. Da aber Teile der Ostukraine von russischen Separatisten besetzt sind, bestätigt die Regierung in Kiev mit ihrer Sprachpolizei faktisch die Teilung des Landes. Wenn es zu einem russischen Einmarsch kommt, wird sich dieser auf die überwiegend russischen Regionen beschränken und anschließend wird mit ethnischen Säuberungen und Flüchtlingsströmen wie damals aus dem ehemaligen Jugoslawien zu rechnen sein. Die ethnischen Säuberungen drohen aber auch ohne einen russischen Einmarsch. Ich habe nicht den Eindruck, dass man in der EU auf das drohende Schlamassel vorbereitet ist. Putin-Bashing reicht nicht.
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Post by london1 on Feb 20, 2022 13:36:02 GMT
Der Balkan-Konflikt der 90er war mir eine Lehre bezüglich der sehr einseitigen Berichterstattung in westlichen Medien, wenn es um Konflikte in zerfallenden multiethnischen Staaten geht. Wie im Falle von Jugoslawien der Konflikt zwischen Serben, Kroaten, Katholiken, Orthodoxen und Moslems von einer autokratisch waltenden Staatsmacht unter Kontrolle gehalten wurde, galt dies in ehemaligen Sowjetunion in Gegenden wie Armenien Aserbaidschan oder jetzt der Ukraine. www.mironline.ca/reactions-to-ukraines-new-language-law/Die Ukraine ist ein multiethnisches Gebilde mit Russen im Südosten und Ukrainern im Westen. Siehe Karte im verlinkten Artikel. Nicht nur der Ukraine wurden Garantien geboten im Gegenzug zur Aufgabe von Atomwaffen. Auch der Sowjetunion versprach man zu Wendezeiten, die Nato nicht nach Osten auszuweiten. Nun geht es um die Eingliederung der Ukraine. Logisch, dass Moskau darüber nicht fröhlich ist. Im Falle eines Nato-Beitritts der Ukraine hat die Krim eine herausragende strategische Bedeutung und ist gleichzeitig überwiegend russisch. Insofern war die russische Anektion der Krim aus Putins Sicht ein logischer, wenn nicht gar überfälliger Schritt. In Kiev nimmt man nun nicht nur Russland, sondern generell auch Russen als Bedrohung wahr. Deswegen hat die Ukraine ein Gesetz verabschiedet, dass den Gebrauch der russischen Sprache beschränkt. Da aber Teile der Ostukraine von russischen Separatisten besetzt sind, bestätigt die Regierung in Kiev mit ihrer Sprachpolizei faktisch die Teilung des Landes. Wenn es zu einem russischen Einmarsch kommt, wird sich dieser auf die überwiegend russischen Regionen beschränken und anschließend wird mit ethnischen Säuberungen und Flüchtlingsströmen wie damals aus dem ehemaligen Jugoslawien zu rechnen sein. Die ethnischen Säuberungen drohen aber auch ohne einen russischen Einmarsch. Ich habe nicht den Eindruck, dass man in der EU auf das drohende Schlamassel vorbereitet ist. Putin-Bashing reicht nicht. Ich denke, ultimativ geht es hier nicht, ob die NATO ausweitet, sondern das Ganze geht immer auf Antrag. Ein Land beantragt die Aufnahme, und dies macht ein Land ja nicht ganz ohne Grund, - die Motivation ist aus Angst vor Russland, aus der Lehre der Geschichte. Die Sovjetische Besatzung war fuer viele Laender ein unmenschliches Freiluftgefaengnis, dessen Wiederholung es auszuschliessen gilt, - und dies geht eben nur mit dem NATO Beitritt. Angefacht wird dieses Interesse der NATO beizutreten, eben von Putin und seiner Politik selbst. In Belarus hat er einen ihm befreundeten Diktator sitzen, in der Ukraine eben nicht. Und dann steht es noch dazu in der Souveraenitaet jedes Staates wirtschaftlichen sowie militaerischen Buendnissen anzuschliessen, die man eben will, - genauso wie das Recht der respektiereten Grenzen. Und ob jemand Russisch spricht und in der Ukraine lebt, ist schon gar kein Grund Zugehoerigkeit zu Putin's Russland zu sehen. Auch Oesterreich will nicht von Deutschland beherrscht werden, auch wenn man in Oesterreich Deutsch spricht und Irland nicht von England, obwohl man Englisch spricht...... Hinsichtlich der Aufnahme von Polen, Tschechien, der Slovakei und Ungarn in die NATO kenne ich lediglich die Bestimmung, keine wesentlichen US Truppen auf deren Gebiet permanent zu stationieren. Sind die Zahlen gering und in 6 monatiger Rotation, ist das ja nicht permanent. Natuerlich verstehe ich die Angst, besonders im Baltikum, ist die Ukraine heute drann, will Putin morgen ins Baltikum und dies bedeutet ein Krieg mit der NATO.
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Post by kreuzberger on Feb 24, 2022 20:22:56 GMT
Klar, und bevor der Nato-Beitritt vollzogen ist, marschiert Putin lieber ein.
Bin mal gespannt, welche Teile der Ukraine nun anektiert werden.
Für die EU jedenfalls nicht unbedingt ein Erfolg.
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Post by klauspw on Feb 24, 2022 22:03:25 GMT
Der Diktator in Moskau will die Sowjetunion wieder herstellen in Glanz und Gloria - sein Vermaechtniss an die Welt. Die EU ist nicht einmarschiert, weder die NATO. Er hat schon Belarus in der Tasche. Das naechste Ziel sind die baltischen Staaten. Gibt's jetzt Grossdemonstrationen im Westen gegen den Kriegstreiber in Moskau? In Russland soll es ja einige mutige Leute geben die schon auf die Strasse gegangen sind.
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Post by datjaby on Feb 24, 2022 23:32:06 GMT
Klar, und bevor der Nato-Beitritt vollzogen ist, marschiert Putin lieber ein. Bin mal gespannt, welche Teile der Ukraine nun anektiert werden. Für die EU jedenfalls nicht unbedingt ein Erfolg. An einem Tag wie heute braucht man wirklich nicht mehr darueber spekulieren, welchen Teil der Ukraine der Herr Putin sich unter den Nagel reissen will. Er will den ganzen Kuchen, nicht nur ein Stueck. Auch wenn du es nicht hoeren willst: Die Ukraine stand und steht nicht auf der Beitrittsliste der NATO. Einer der Gruende: Ein Land, das in militaerischem Konflikt mit einem anderen steht, kann nicht aufgenommen werden. Teile der Ukraine waren schon seit 8 Jahren durch Russland besetzt. Das allein ist schon ein Ausschlusskriterium. Gleichzeitig kann die NATO eigentlich nichts fuer die Ukraine tun, weil sie eben kein Mitglied ist. Rechtlich gesehen kann Artikel 5 ausschliesslich von einem Mitgliedstaat gezogen werden. Das haben bisher nur die USA getan (9/11), woraufhin die NATO in Afghanistan einmarschiert ist. Auf alle Faelle bemerke ich bei vielen Mitmenschen eine Tendenz, einen Dispoten wie Putin verteidigen zu wollen. Da habe ich kein Verstaendnis fuer, sorry.
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Post by london1 on Feb 25, 2022 12:17:21 GMT
Klar, und bevor der Nato-Beitritt vollzogen ist, marschiert Putin lieber ein. Bin mal gespannt, welche Teile der Ukraine nun anektiert werden. Für die EU jedenfalls nicht unbedingt ein Erfolg. An einem Tag wie heute braucht man wirklich nicht mehr darueber spekulieren, welchen Teil der Ukraine der Herr Putin sich unter den Nagel reissen will. Er will den ganzen Kuchen, nicht nur ein Stueck. Auch wenn du es nicht hoeren willst: Die Ukraine stand und steht nicht auf der Beitrittsliste der NATO. Einer der Gruende: Ein Land, das in militaerischem Konflikt mit einem anderen steht, kann nicht aufgenommen werden. Teile der Ukraine waren schon seit 8 Jahren durch Russland besetzt. Das allein ist schon ein Ausschlusskriterium. Gleichzeitig kann die NATO eigentlich nichts fuer die Ukraine tun, weil sie eben kein Mitglied ist. Rechtlich gesehen kann Artikel 5 ausschliesslich von einem Mitgliedstaat gezogen werden. Das haben bisher nur die USA getan (9/11), woraufhin die NATO in Afghanistan einmarschiert ist. Auf alle Faelle bemerke ich bei vielen Mitmenschen eine Tendenz, einen Dispoten wie Putin verteidigen zu wollen. Da habe ich kein Verstaendnis fuer, sorry. Du hast in Deutschland einige DDR Nostalgiker, SED Altkader die gerne russlandfreundlich eingestellt sind, aber Putinfreunde finden sich leider auch unter einigen Russlandddeutschen, "Russlandversteher" in der SPD Gazprom Rozneft-Schroeder-Freunde, Platzeck, Muetzenich und Kuehnert bis hin zur MP Schwesig mit ihrer extrem befremdlichen Klimastiftung und dann auch noch bei Einigen in der Linkspartei und der AfD. Deutschland selbst hadert immer noch mit seiner Nazi-Geschichte herum, und die Einstellung zu Militaer und Verteidigung ist dementsprechen, die Ausgaben innerhalb der NATO zu niedrig. Die Ukraine will Waffen, bekommt nur Helme. Auch die Klimapolitik der Gruenen muss ich scharf angreifen. Atomkraft abdrehen, und sich mehr und mehr von Putin's Gas abhaengig machen? Was soll dieser Unssinn. Was die Ukraine haette besser machen koennen, den Einblick habe ich nicht. Theoretisch haette die Ukraine die Krim bei Russsland anerkennen koennen, und ebenfalls die Regionen in Donbass, dann haette sich der Konflikt temporaer beendet, und Ukraine haette den Antrag auf NATO Mitgliedschaft stellen koennen. Antraege stellen, ist aber immer eine Sache, akzeptiert werden eine andere und dies haette auch rasch erfolgen muessen, bevor die Russen wieder auf dumme Ideen kommen.
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Post by che68 on Feb 26, 2022 10:30:44 GMT
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Post by che68 on Feb 26, 2022 19:45:08 GMT
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Post by datjaby on Feb 27, 2022 1:13:21 GMT
Du hast in Deutschland einige DDR Nostalgiker, SED Altkader die gerne russlandfreundlich eingestellt sind, aber Putinfreunde finden sich leider auch unter einigen Russlandddeutschen, "Russlandversteher" in der SPD Gazprom Rozneft-Schroeder-Freunde, Platzeck, Muetzenich und Kuehnert bis hin zur MP Schwesig mit ihrer extrem befremdlichen Klimastiftung und dann auch noch bei Einigen in der Linkspartei und der AfD. Deutschland selbst hadert immer noch mit seiner Nazi-Geschichte herum, und die Einstellung zu Militaer und Verteidigung ist dementsprechen, die Ausgaben innerhalb der NATO zu niedrig. Die Ukraine will Waffen, bekommt nur Helme. Auch die Klimapolitik der Gruenen muss ich scharf angreifen. Atomkraft abdrehen, und sich mehr und mehr von Putin's Gas abhaengig machen? Was soll dieser Unssinn. Was die Ukraine haette besser machen koennen, den Einblick habe ich nicht. Theoretisch haette die Ukraine die Krim bei Russsland anerkennen koennen, und ebenfalls die Regionen in Donbass, dann haette sich der Konflikt temporaer beendet, und Ukraine haette den Antrag auf NATO Mitgliedschaft stellen koennen. Antraege stellen, ist aber immer eine Sache, akzeptiert werden eine andere und dies haette auch rasch erfolgen muessen, bevor die Russen wieder auf dumme Ideen kommen. Ja, das mit den Putinfreunden- z.B. Sahra Wagenknecht- werde ich nie verstehen. Allerdings bin ich genausowenig ein egal-wen-Versteher, ich maekele an allen Politikern rum  zumindest faellt mir spontan keiner ein, dem ich blind vertrauen wuerde. Ich bin mittlerweile der Ueberzeugung, dass es Putins Kalkuel war, Teile von der Ukraine zu besetzen. Er kennt natuerlich auch die Regeln der NATO und hat somit jede Beitrittsdiskussion unterbunden. Dass er sich oder Russland wirklich bedroht sieht durch die Naehe der NATO glaube ich nicht, denn er weiss, dass es sicher ist, solange ER kein Mitglied angreift.Ich bin auch bei Che 68; Waffenlieferungen kommen jetzt zu spaet. So viel kann man erstens nicht liefern und zweitens muss der Umgang mit unterschiedlichen Systemen auch geuebt werden. Das wird das Drama nur verlaengern. Aber zumindest bekundet man Solidaritaet. Loesungsideen habe ich keine, ausser Putin von einem hitman aus 2 km Entfernung entfernen zu lassen. Leider steht da schon der Naechste in den Startloechern, deshalb ist auch das nutzlos.
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Post by kreuzberger on Mar 2, 2022 2:10:27 GMT
Datjaby: schön, wieder mal von dir xu hören. Mag sein, dass es keine Beitrittsverhandlungen der Ukraine zur Nato gab. Bestrebungen zur weiteren Eingliederung in die EU und den Westen aber allemal. Sagst du ja eigentlich auch selbst, wenn Putin das Prozedere über den Donbas blockierte. Die Ukraine-Krise seit den Protesten am Maidan und dem 2014 Umsturz in der Ukraine kann als grandioser Erfolg einer US-Politik gelten, die nichts mehr fürchtet als ein wiedererstarktes vereintes Europa, das Russland mit einschließt. Jetzt ist der Schaden für die EU gigantisch, 5 bis 10 Millionen Flüchtlinge sind zu erwarten und Brexit-Britain nimmt nur welche mit familiären Bindungen im UK auf. Die haben sich schön rausgestohlen. In der Kuba-Krise waren die USA zum Atomkrieg bereit, um die Stationierung von Raketen vor ihrer Haustür zu verhindern. Aber die Nato im Baltikum und vielleicht auch in der Ukraine sollen unproblematisch sein? Wer die Welt in Lager teilt, dem fällt da vielleicht nichts auf. Die Frage zu diskutieren, was Putin motiviert und welche Berechtigung sein Handeln eventuell hat, ist keine Parteinahme. Die USA betreiben ganz selbstverständlich Power Politics und zwischen 500k und 2 Millionen Tote bei der "Demokratisierung" des Irak sind Collateral Damage. Das rechtfertigt keinen Einmarsch in der Ukraine. Vielmehr fürchte ich, das von den USA praktizierte "internationale Recht" wird Maßstab dessen sein, worauf wir uns in der Ukraine einrichten können. Wer Putin jetzt als Irren abkanzelt, vergisst, welchen Erfolg Stalin mit seiner rücksichtslosen Politik schlussendlich hatte. Die Alliierten betrachteten ihn als Abschaum, mit dem sie vielleicht nur notgedrungen, aber eben dennoch paktierten. "Wooing a crocodile", sagte Churchill. www.military-history.org/feature/winston-churchill-quotes.htm
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Post by che68 on Mar 2, 2022 19:35:32 GMT
Was hier etwas an den Rand gedrängt wird ist das all die Ostblockstaaten sich der Nato angeschlossen haben und nicht etwa von der Nato überfallen wurden. Die Opposition in Russland wird nieder gehalten. Putin regiert als Diktator und Diktatoren hatten noch nie Probleme damit Kriegsverbrechen zu begehen. Die USA zeigt, das es dazu keine Diktatoren bedarf, ein außer Kontrolle geratener CIA tuts auch. Da schließt sich wieder der Kreis zu Putin, auch ein Geheimdienstmann. Nun kommen die Verflechtungen (Spendengelder) der Konservativen mit Russen ans Licht und wieder hat man ja nicht gewusst das das falsch ist, Partygate lässt grüßen. Putin, als Irren abkanzeln ? Das braucht man nicht, Er ist irre, leidet darunter das die DDR verloren ging, in gleicher Weise wie Gefreiter Hitler das Ergebnis des 1. Weltkriegs nicht überwunden hat. Das lässt nicht gutes ahnen! Wo ist der russische Staufenberg?
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Post by kreuzberger on Mar 7, 2022 16:00:52 GMT
Verflechtungen gibt es auch mit der Ukraine. Wird nur in den USA nicht ermittelt, mit welchen Berechtigungen sich die Familie Biden bereichert. Putin will zumindest Teile des alten Sowietimperiums zurück holen. Soviel ist klar. Auch will er Russland als unabhängiges Land erhalten, das schon mal einem Snowden Asyl gewähren kann. Dafür wäre natürlich Autarkiefähigkeit sehr gut und hier schließt sich der Blut und Boden Kreis zu Hitler, der ebenfalls die Ukraine als Kornkammer für unverzichtbar hielt. Nur frage ich mich, ob etwas zurückhaltendere Positionen zur Eingliederung der Ukraine in den Westen nicht eventuell doch klüger gewesen wären. Denn verglichen mit dem früheren Ostblock ist Russlands Position ohnehin deutlich schwächer. Sämtliche Staaten des Warschauer Paktes plus Baltikum sind verloren. Da jammern Politiker, die jetzt sagen, die Russen dürften sich im Interesse der Freiheit ihrer Länder keinesfalls in der Ukraine durchsetzen, auf hohem Niveau. Ein langer Krieg in der Ukraine schadet zu allererst auch der EU. Gleiches gilt für Sanktionen, wo Scholz beim Import fossiler Brennstoffe schon wieder zurück rudert. Und die Sanktionen gegen Russland werden nicht so wirkungsvoll sein wie die gegen die Sowietunion, die in der Technologie zurück fiel. Denn jetzt gibt es China, das weiter mit Russland handeln wird und wenn der Westen deswegen noch ein Embargo gegen China beschließen wollte, bliebe der USD nicht mehr lange Weltreservewährung. Die Russen schwenken schon notgedrungen von Visa auf chinesische Systeme. Etwa so, wie die Blockade Napoleons das britische Kolonialreich erst richtig in Schwung brachte. Und ich behaupte jetzt mal, dass der Irre im Kreml das genauso kalkuliert hat. Ach ja: China hat den Rücken frei in der Schlacht um Taiwan. Na Prost! Nebenbei bemerkt ist Feierlaune bei der deutschen Wohlfahrts- und NGO-Industrie. Endlich kann die halbe Ukraine schnell und unbürokratisch Leistungen beziehen und den Migranten, die Polen an der weißrussischen Grenze zurück hielt, wird nun ein roter Teppich ausgerollt. Berichte von diskriminierten schwarzen Ukrainern wie auch "indischen Studenten", denen die Flucht ermöglicht werden müsse, machen die Runde. Fazit: es gab vielleicht keine bessere Zeit, Vermögen aus der EU nach Lateinamerika zu verlagern. Denn unter dem Druck von Inflation, hilflosen Notenbankern, Flüchtlingselend und planlosen Energiewenden wird die EU zur Elendszone. Am besten, man hat schon Pass oder wenigstens Visum für sichere Gefilde und hier schließt sich der Kreis zum Brexit
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Post by che68 on Mar 13, 2022 15:35:25 GMT
Während die EU Staaten, sich mit Hilfe für Flüchtlinge überschlagen, geht UK den bürokratischen Brexit Weg. Ohne Visa kein Asyl. Nach berechtigter Kritik kommt nun der nächste Joke, sponsre einen Flüchtling, in dem Du Ihm Unterkunft gibst und Du erhältst £350 per Monat als Vergütung. Ein Bargain fürs Goverment nicht aber für die Sponsor.Es stimmt übrigens nicht, dass in den Schlössern von Her Majestät bereits Zimmer hergerichtet werden, genug Platz wäre ja. Aber HM gehört wohl nicht zu den 1 out of 10, die Flüchtlinge aufnehmen würde.
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Post by london1 on Mar 14, 2022 22:17:35 GMT
Während die EU Staaten, sich mit Hilfe für Flüchtlinge überschlagen, geht UK den bürokratischen Brexit Weg. Ohne Visa kein Asyl. Nach berechtigter Kritik kommt nun der nächste Joke, sponsre einen Flüchtling, in dem Du Ihm Unterkunft gibst und Du erhältst £350 per Monat als Vergütung. Ein Bargain fürs Goverment nicht aber für die Sponsor.Es stimmt übrigens nicht, dass in den Schlössern von Her Majestät bereits Zimmer hergerichtet werden, genug Platz wäre ja. Aber HM gehört wohl nicht zu den 1 out of 10, die Flüchtlinge aufnehmen würde. Da muss niemand aus dem Koenigshaus herhalten. Viel mehr ist die Enteignung der Luxusvillen der Oligarchen sinnvoll, entweder ist mit deren Verkauf die Fluechtlingsunterkunft zu finanzieren, oder man bringt sie direkt in diesen Villen unter. In Londongrad hat man bei russischem Geld leider in der Vergangenheit viel zu lange weggesehen.
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Post by kreuzberger on Mar 15, 2022 23:47:35 GMT
Mir ist unwohl bei der Hatz auf russische Oligarchen. Natürlich haben viele von ihnen Verbindungen zu Putin. Aber ob deswegen die Pfändung ihrer Vermögen rechtens ist?
Recht und Gesetz, Rule of Law, war immer eine der Stärken des Westens. Prinzipien opfert man nicht ohne Nebenwirkungen dem politischen Tagesgeschäft.
In der Presse schreibt man schon von Putins Niederlage. Er werde seine 200.000 Soldaten schmählichst abziehen müssen. Da kann die EU nur auf die Rückkehr der 10 Millionen Flüchtlinge bauen, die Putin generiert. Wenn sie bleiben, sind das 50 pro russischem Soldaten. Die alten Griechen nannten das glaube ich einen Pyrrhussieg.
Ich kann nur beten und hoffen, dass sich die Vernunft durchsetzt und es eine Verhandlungslösung gibt. Alles andere schadet allen, außer vielleicht den Chinesen.
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teddy
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Post by teddy on Jan 25, 2023 16:33:37 GMT
Jetzt ist Scholz wieder eingeknickt! Deutschland ist leider ein Vasallenstaat der Amis, die koennen mit ihnen machen was sie wollen. Die Ukraine ist ja schon laengst am Ende, es gibt nur Totenfelder. Sie wird von den US benutzt, ein Stellungskrieg, um Russland zu besitzen. So war es schon bei Napoleon und dann bei Hitler. Das jetzt deutsche Panzer wieder in Richtung Ukraine/Russland rollen ist eine Schande fuer Deutschland. Die Hegemonie von Amerika ist laengst im Eimer. Es waere besser sie wuerden es schneller einsehen, sonst brennt noch die ganze Welt wegen ihrer Besessenheit alles zu besitzen.
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Post by klauspw on Jan 25, 2023 17:28:01 GMT
Na, wer hat denn die Ukraine angegriffen? Ansonsten habe ich keine Lust auf diesen rant weiter einzugehen.
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Post by che68 on Jan 25, 2023 22:16:48 GMT
Jetzt ist Scholz wieder eingeknickt! Deutschland ist leider ein Vasallenstaat der Amis, die koennen mit ihnen machen was sie wollen. Die Ukraine ist ja schon laengst am Ende, es gibt nur Totenfelder. Sie wird von den US benutzt, ein Stellungskrieg, um Russland zu besitzen. So war es schon bei Napoleon und dann bei Hitler. Das jetzt deutsche Panzer wieder in Richtung Ukraine/Russland rollen ist eine Schande fuer Deutschland. Die Hegemonie von Amerika ist laengst im Eimer. Es waere besser sie wuerden es schneller einsehen, sonst brennt noch die ganze Welt wegen ihrer Besessenheit alles zu besitzen. Sich jetzt zwischen 2 Stühle zu setzen, ist auch keine Option! Frieden schaffen mit Waffen auch nicht! Nur neben Biden, Sunak, Scholz und allen Anderen im Westen, hört auch Putin bedauerlicherweise nicht auf mich! Es rollen übrigens keine Panzer in Richtung Russland, sondern in die Ukraine, mit ukrainischer Besatzung, zur Verteidigung gegen Putin's Krieg!
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teddy
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Post by teddy on Jan 26, 2023 11:57:04 GMT
Wann klingelt es endlich bei Frau Baerbock? Noch bevor der erste Schuss fällt, wird die Wahrheit exekutiert. Wer das bestreitet, ist selbst entweder Desinformant oder Dummkopf. – Sowohl die Desinformanten, als auch die Dummköpfe beteiligen sich an der Vorbereitung des Krieges, die einen als Kriegstreiber, die anderen als nützliche Idioten. – Und die Kriegstreiber besitzen auch noch die Chuzpe, diejenigen, die es wagen gegen den Strom zu schwimmen, „dummer Reden“ zu bezichtigen und sie mit Häme zu bedenken. Wieder einmal wurde die Wahrheit zuerst ermordet. Der nun zurückgetretene Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach, ist weder ein Desinformant noch ein Dummkopf. Schönbach hat lediglich ausgesprochen, was im Chor der NATO-Strategen angefangen bei Außenministerin Annalena Baerbock über Verteidigungsministerin Christine Lamprecht bis hin zu Bundeskanzler Olaf Scholz niemand auszusprechen bereit ist. Noch vor wenigen Tagen hat die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, gefordert, das Parlament brauche von den Generalen der Bundeswehr „mehr Tacheles“ und „weniger Herumgeeiere“. Es sei, sagte sie, „ziemlich unerträglich“, dass die militärischen Führer im Umgang mit der Politik die Unart hätten, „…sich 23 Notausgänge offenzuhalten oder der Hausleitung nach dem Mund zu reden.“ Nun hat da einer seiner politischen Führung nicht nach dem Mund geredet. Sofort wird er in Grund und Boden gestampft. – Das Signal, das Verteidigungsministerin Lamprecht damit aussendet, ist für die Bundeswehr fatal. Sie sendet die Botschaft aus, dass sie von den ihr unterstellten Offizieren Kadavergehorsam erwartet. – Der erzwungene Rücktritt Schönbachs ist einer Parlamentsarmee unwürdig. Im Vorfeld eines jeden Krieges werden Narrative verbreitet, die die eigene Seite auf das ius ad bellum, das vermeintliche Recht zum Krieg einstimmen. Vizeadmiral Schönbach hat dem aktuellen außenpolitischen Narrativ widersprochen. Er erklärte die Erzählung, Russland wolle sich ukrainisches Territorium aneignen, sei „Nonsens“ und ein Beitritt der Ukraine zur NATO sei nicht möglich. Darüber hinaus plädierte er für eine Annäherung an Russland. – Vizeadmiral Schönbach steht mit seiner Einschätzung nicht allein da, kürzlich äußerte sich Wolfgang Ischinger, Noch-Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, ähnlich beschwichtigend. – Schönbach musste dafür gehen. Als 2014 die damalige Ukrainebeauftragte der Obama-Administration (in der Joe Biden Vizepräsident war), Victoria Nuland, in einem Telefonat mit dem damaligen US-Botschafter in Kiew, Geoffrey Pyatt, sagte, auf die EU könne man scheißen („…and, you know, Fuck the EU!“). In einem anderen Kontext hat sie sich dafür ausgesprochen, die Russen im Osten der Ukraine zu bombardieren, womit sie die Ängste vor einem Genozid schürte. – Weder sie noch jemand anderes auf westlicher Seite musste damals seinen Hut nehmen. Stattdessen wurde Nuland, deren Vorfahren aus der heute zur Ukraine gehörenden Stadt Novoselitsa stammten, in der Administration Biden reaktiviert. Sie ist eine der wichtigsten Beraterinnen Außenminister Blinkens und Präsident Bidens. – Und sie tut, was man von ihr erwartet, angetrieben von ihrer Russophobie polarisiert sie und gießt unaufhörlich Öl ins Feuer. Es scheint, dass Nulands Kriegsrhetorik Biden sehr gut zupasskommt. – Denn was tut ein Präsident der USA, wenn ihm innenpolitisch nichts rein gar nichts gelingt? – Er externalisiert, es wäre nicht das erste Mal, dass so etwas geschieht! Es besteht die Gefahr, dass Präsident Biden versucht, sein innenpolitisches Versagen mit einem aggressiven Auftreten nach außen zu kompensieren. Der Ukraine-Konflikt eignet sich bestens dafür. Sollte es darüber zu einer kriegerischen Eskalation zwischen NATO und Russland kommen, wäre das ein Krieg, der nicht auf dem Territorium der USA, sondern mitten in Europa stattfinden würde. Die Logik der Eskalation ist schon jetzt ein probates Mittel der USA, die Europäer außenpolitisch auf Kurs der USA zu bringen. Vizeadmiral Schönbach hat diese Entwicklung erkannt und plädierte sicherlich politisch ungeschickt für eine Annäherung der EU zu Russland. Wenn aber die politischen Führer*innen der EU, insbesondere die Bundesregierung, dass nicht bald auch erkennen und sowohl die USA als auch die NATO zur Mäßigung bewegen, werden sie in der Geschichte nicht nur als diejenigen dastehen, die es versäumt haben, einen Krieg mit unabsehbarem Eskalationspotenzial mitten in Europa zu verhindern, sie werden auch diejenigen sein, die diesen Krieg mit angefacht haben.
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teddy
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Post by teddy on Jan 26, 2023 12:04:20 GMT
Ich moechte hier ein Buch vorstellen, dass mir Freunde letzte Woche in Berlin geschenkt haben. Sie haben es vergeblich in Buchgeschaeften gesucht und nur nach viel Muehe kaufen koennen. Es ist von Wolfram Elsner und heisst: Die Zeitwende: China, USA und Europa 'nach Corona'. Ich denke einigen von Euch werden es sehr aufschlussreich finden. Es ist gut geschrieben und erklaert wie zur Zeit die ganze Welt durch eine enorme tektonische Veraenderung geht. Die Sanktionen und der Ukraine Krieg sind der letzte Versuch von den USA, ihre Hegemonie aufrechtzuhalten. Die Welt ist schon ganz anders. 4/5 der Weltbevoelkerung unterstuetzt weder Sanktionen noch den Krieg. Elsners Buch ist den Machern unsere Meinungen in den Massenmedien ein Dorn im Auge. Versucht mal, es zu kaufen!
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Post by kreuzberger on Jan 28, 2023 10:05:09 GMT
Das Buch gibt es bei Thalia, jedoch nur auf Papier.
Der Standpunkt Europas in dieser Krise ist grotesk. Wir schicken Waffen, koste es, was es wolle. Selbst der Preis einer atomaren Eskalation ist uns nicht zu hoch, obwohl die Wahrscheinlichkeit derselben locker das Risiko von Kernkraftwerken toppt, die wir in Bausch und Bogen ablehnen.
Europa wünscht sich nichts sehnlicher, als einen glänzenden Sieg der doch recht nationalistischen Ukraine, weil es ja um die Interessen des ukrainischen Volkes geht. Jeder, der in Deutschland von deutschen Interessen redet, bekommt hingegen völkische Tendenzen unterstellt.
Und der ukrainische Sieg würde zuallererst die US-Hegemonie in Europa stärken. Die Hegemonie eines Landes, das schon mal Pipelines zerbombt, wenn es den Vertrieb eigenen Gases ankurbelt.
Wagenknecht bringt es auf den Punkt. Wie bescheuert muss man eigentlich sein?
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Post by klauspw on Jan 28, 2023 10:34:36 GMT
Vielleicht das mal den Ukrainern erklaeren die taeglich um ihr Leben fuerchten muesson durch russischen Reketen- und Artillerieneschuss und moerderischen Soeldnertruppen .... Vielleicht so: "Tja Leute ihr lebt ebend in einem beschissenen Land, was erwartet ihr? Gebt doch ein wenig Land ab und ihr wird Ruhe haben....".
Wir habens gut, wir koennen alles sagen was wir wollen, links oder rechts, auch wenn es Schwachsinn ist.
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Post by che68 on Jan 28, 2023 11:28:51 GMT
Sicher könnte man auch die Russischen Soldaten fragen, warum Sie sich an dieser Operation beteiligen. Vielleicht sehen diese die Ukraine als Satelliten der USA und fühlen sich davon bedroht. Oder wollen einfach nicht als Fahnenflüchtige erschossen werden, oder denken überhaupt nicht. Ein Ende ist leider nicht in Sicht.
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Post by kreuzberger on Jan 30, 2023 13:46:38 GMT
Krieg kann nur funktionieren, weil die Wahrscheinlichkeit, als Deserteur erschossen zu werden, noch höher ist, als im Dreck an der Front.
Natürlich wollen auch "die Russen" das nicht. Bei "den Ukrainern" wird das nicht anders sein.
Selensky betont immer wieder, niemand habe vor ihm was zu befürchten. Mit Ausnahme von Kollaborateuren. Nachdem tatsächlich die Krim für den Anschluss stimmte, würde ein ukrainischer Sieg dort in Säuberungen wie auf dem Balkan entarten.
Klaus, du sprichst das Interesse der Ukrainer an. Ja, das gibt es. Wie auch das Interesse der Deutschen. Und der Russen. Mir scheint, der Presse geht es 23,5 Stunden des Tages um die strategischen Vorteile der USA.
Letztere rechnen sich aus, selbst in einer nuklearen Konfrontation siegreich zu bleiben. Das war Kanzler Schmidt noch klar, als er 1982 Breschnev nach Bonn einlud. Denn Deutschland wäre ausradiert worden.
Ach ja, ihr seid ja im UK sicher. Da kann man sich wohl mehr auf die Ukraine fokussieren...
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Post by che68 on Jan 30, 2023 14:36:09 GMT
Prantl in der SZ: Am besten gefallen mir die fast vergessenen Bräuche rund um die Kerzen; sie sind Symbol dafür, dass Licht in die Dunkelheit muss. Die Welt ist ziemlich dunkel gerade, sie kann Erleuchtung brauchen. Und wenn es noch so wäre, dass man den im Haushalt für das nächste Jahr benötigten Kerzenvorrat in der Kirche segnen lässt, dann müssten die Leute, die für den Bundeshaushalt zuständig sind, die Kerzen kistenweise dahin schleppen. Es muss viel Licht in die Regierung, zumal ins Außenministerium. Vielleicht sieht Ministerin Annalena Baerbock dann ein, dass es extrem gefährlich ist, von einem "Krieg gegen Russland" zu reden.
Vielleicht sieht sie dann auch ein, dass es die Autorität des Weltstrafgerichts in Den Haag untergräbt, wenn sie jetzt, wie sie es im Einklang mit den Amerikanern macht, ein Ukraine-Sondertribunal fordert. Wer soll Putin & Co. packen: Der Internationale Strafgerichtshof, also das Weltstrafgericht, das vor 25 Jahren gegründet wurde? Oder ein Ukraine-Sondertribunal? Damit beschäftige ich mich heute in meinem SZ-Plus-Text. Putin packen? Ein Sondertribunal nach ukrainischem Recht, wie Baerbock es vorschlägt, könnte das gar nicht, es könnte nur die Handlanger Putins verfolgen. Das reicht aber nicht. Nur beim Weltstrafgericht gilt die Immunität für aktive Staats- und Kriegslenker nicht.
Gleichwohl: Die Amerikaner wollen unter Aufbietung all ihrer juristischen und diplomatischen Hilfstruppen den von ihnen bekämpften Weltstrafgerichtshof lahmlegen. Sie fürchten den Autoritätsgewinn, den die Ankläger in Den Haag und der Weltstrafgerichtshof hätten, wenn dort Haftbefehle gegen Putin, Lawrow und Co. ausgestellt würden. Die USA bekämpfen den Weltstrafgerichtshof, weil sie ihre Kriege und ihre Kriegführung nicht von einem Weltstrafgericht prüfen und aburteilen lassen wollen.
Deshalb soll dieser Weltstrafgerichtshof durch ein Sondertribunal ausgebootet werden, das sich offenbar in Den Haag schon im Aufbau befindet. Das ziemlich dürftige Argument lautet: Das Weltstrafgericht könne ja „nur“ die Kriegsverbrechen, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermordsverbrechen untersuchen und bestrafen, wie das 43 Staaten aus allen Kontinenten schon beantragt haben. Beim Verbrechen der Aggression seien aber dem Weltstrafgerichtshof die Hände gebunden; die Statuten geben seine Zuständigkeit nicht her. Das ist richtig. Aber wenn man die Aggressionsverbrechen hinzunimmt, würden die zu erwartenden Strafen ohnehin nicht höher ausfallen.
Der Internationale Strafgerichtshof ist ein Geschenk der Hoffnung
Sehr ins Gewicht fallen aber die Nachteile eines Sondertribunals: Es würde den weiteren Ausbau einer globalen Strafjustiz verhindern, die auch vor Staatsangehörigen und Staatslenkern einer UN-Vetomacht nicht haltmacht. Das wäre den US-Amerikanern ein Gräuel, weil es auch sie treffen könnte. Deshalb wollen sie ein Sondertribunal, nur Russland und die Ukraine betreffend. Deshalb wollen sie auf diese Weise den Weltstrafgerichtshof, den sie ebenso wenig anerkennen wie Russland und China, schwächen.
Der Internationale Strafgerichtshof, das Weltstrafgericht, braucht Stärkung, nicht Schwächung. Karim Khan, der Chefankläger, hat es sensibel auf den Punkt gebracht: „We don’t want dilution, we want consolidation“ ("Wir wollen keine Verwässerung, wir wollen Verbesserung"). Der Internationale Strafgerichtshof muss ausgebaut, seine Statuten müssen verbessert und geschärft werden. Er ist kein „Monster“, wie ihn US-Politiker nennen, er ist ein Geschenk der Hoffnung. SZPlus Prantls Blick: Putin packen! Aber wie?
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