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Post by che68 on Jan 5, 2023 22:09:56 GMT
Schon um von den Ratten wegzukommen, die hier ja keinen Platz haben sollten, was bringt 2023? Neuwahlen im UK oder doch erst 2024? Fortschritt in der Energiepolitik? Wo ja zu gerne der zweite Schritt vor dem ersten gemacht wurde. Aufbau von erneuerbaren Energien und erst dann völliger Abbau der fossilen Energien.(Atomkraft zählt für mich zu den fossilen). Was auch nicht verändert wird, ist das Privatisieren der Gewinne und Sozialisieren der Verluste. Oder irre ich mich mal wieder?
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Post by kreuzberger on Jan 6, 2023 11:13:56 GMT
Privatisierung von Gewinnen und Sozialisierung von Verlusten ist für mich ein Aspekt der Unfähigkeit unseres politischen Prozesses, vernünftige Beschlüsse im Interesse der Öffentlichkeit zu treffen. Eine finanzstarke Lobby toppt dieses immer und überall und führt zu "Rettungsmaßnahmen", die letztlich Mißstände verewigen.
Was kostet übrigens die kWh Strom in UK? Ich zahle jetzt 0.50€, was wir in Deutschland glaube ich nicht dauerhaft durchhalten können. Wenn Kernenergie fossil ist, dann muss der wirtschaftliche Ruin wohl fortschrittlich sein. So sehen es jedenfalls die Idiokraten von den Grünen.
Für eine Besserung müsste der weltweite Schadstoffausstoß reduziert und das Bevölkerungswachstum gestoppt werden. Das wird auch 2023 nicht geschehen, weil es auch andere Prioritäten gibt. Zum Beispiel, Russen aus der ehemaligen Sowjetunion zu bomben.
Ansonsten gilt, was alle sowieso schon machen: den absehbaren Schaden für sich selbst zu minimieren. Das jedenfalls ist alles, was mich an den diversen Debatten noch interessiert. Leider. Das politische System ist zu dysfunctional, um noch Positives zu bewirken.
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Post by london1 on Jan 6, 2023 16:35:54 GMT
Ein Land wie Deutschland kann an einem windreichen Tag vielleicht fast 50% des Strombedarfes mit Windenergie decken. Aber wie gesagt, an einem windreichen Tag, - ist dieser nicht, muss die Energie von woanders her kommen. Oft kommt da in Deutschland Kohle zum Einsatz.
Schottland duerfte an einem windreichen Tag sich komplett von Windenergie versorgen koennen, nur ist es windstill braucht man wieder Strom von anderswo her.
Somit ist es so, dass Windenergie kaum berechenbar eingesetzt werden kann, - es kann maximal eine Zusatzfunktion darstellen. Kernkraft und Kohle ist da berechenbar, - und nachdem Kohle so viel CO2 verursacht, wird man eben vermehrt auf Kernkraft setzen werden.
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Post by essexman on Jan 6, 2023 18:15:18 GMT
<abbr>Strom aus Kernenergie ist der teuerste Strom ueberhaupt, damit kommen wir nie zu guenstigeren Energiepreisen </abbr>
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Post by kreuzberger on Jan 8, 2023 20:39:09 GMT
Wenn Strom aus Kernkraftwerken am teuersten wäre, müssten die Strompreise in Deutschland die niedrigsten sein. Tatsächlich sind sie aber die höchsten in Europa. Sollte das nicht der Tatsache geschuldet sein, dass nur Deutschland keine Kernenergie mehr will, fiele mir als andere Ursache nur noch die grüne Deindustrialisierungsagenda ein, für die überhöhte Strompreise nicht nur Mittel zum Zweck sind, sondern auch Lobbyisten bedienen.
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Post by essexman on Jan 9, 2023 8:52:42 GMT
Wenn Strom aus Kernkraftwerken am teuersten wäre, müssten die Strompreise in Deutschland die niedrigsten sein. Tatsächlich sind sie aber die höchsten in Europa. Sollte das nicht der Tatsache geschuldet sein, dass nur Deutschland keine Kernenergie mehr will, fiele mir als andere Ursache nur noch die grüne Deindustrialisierungsagenda ein, für die überhöhte Strompreise nicht nur Mittel zum Zweck sind, sondern auch Lobbyisten bedienen.
Auch wenn die Einkaufspreise fuer die Energieversorger sinken, bleiben sie fuer den Endverbraucher weiterhin hoch. Das gibt dann ordentliche Profite fuer die Energieversorger. Das haben sogar Rishi Sunak und Olaf Scholz erkannt und wollen von den Profiten etwas abhaben (windfall tax oder auf vornehm deutsch Uebergewinnsteuer).
Um die Strompreise zu reduzieren, muesste der Staat regulierend eingreifen aber das geht ja nicht in einer freien Marktwirtschaft.
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lars
Bronze Memb
 
Posts: 48
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Post by lars on Jan 9, 2023 15:45:40 GMT
Strom aus Kernkraft ist nicht zuletzt deshalb günstig, weil er massiv staatlich subventioniert wird. Es geht dabei auch, aber nicht entscheidend, um direkte Subventionen, sondern eher um andere Formen. So hat z. B. die (christlich-liberale) Bundesregierung zugelassen, dass alle Energieversorgungsunternehmen ihre Kernenergiesparten in GmbH's überführen dürfen, was praktisch bedeuten wird, dass die enormen Kosten, die durch den Rückbau der Kernkraftwerke entstehen, eben nur bis zur Haftungsgrenze gedeckt sind. Danach wird die Öffentlichkeit eintreten, denn wer sollte es sonst tun? Auch bilden die Energieversorgungsunternehmen Rücklagen für die Endlagerung des radioaktiven Materials. Dabei wird zugelassen, dass diese Rücklagen nur einen geringen Bruchteil dieser Kosten decken werden, selbst wenn sich die heutigen Ideen zur Endlagerung als machbar erweisen sollten, was stark bezweifelt werden muss. Es werden also in sehr großen Umfang Kosten auf zukünftige Generationen verlagert. Würden diese heute bereits auf den Strompreis umgelegt, so wäre Atomstrom unfassbar teuer.
"Deutschland kann an einem windreichen Tag 50% seines Strombedarfs aus Windenergie decken." Solche Aussagen liest man mit den unterschiedlichsten Zahlen immer wieder, die Zahl ist dann entweder sehr hoch oder sehr niedrig, je nach der politischen Meinung des Sprechers. Tatsächlich muss man sagen, dass solche Aussagen grundsätzlich unseriös sind, da niemand vorhersagen kann, wie sich der Stromverbrauch der Zukunft tatsächlich entwickelt. Insbesondere die Frage, ob und in welchen Umfang Elektromobilität zur Normalität wird, spielt hier eine Rolle. Dazu nur ein Beispiel: Heute erzeugt Deutschland ca. 50% des HEUTIGEN Stromverbrauchs aus regenerativen Energiequellen. Nun verbrauchen wir aber auch viel Energie in anderen Energieformen als Strom, z.B. durch Verbrennung von Benzin. Wenn man den Anteil regenrativer Energie am Gesamtenergieverbrauch Deutschlands bemisst, so sind wir noch so bei ca: 4%. Die enormen Unterschiede verdeutlichen, wie schwer es ist, hierzu seriöse Aussagen zu formulieren.
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Post by jensemann on Jan 10, 2023 20:22:01 GMT
Und die „Deutschen in London“ oder die zumindest mal in London lebten unterhalten sich wieder über Strompreise und Energieversorgung in Deutschland ... Auch wenn die Einkaufspreise fuer die Energieversorger sinken, bleiben sie fuer den Endverbraucher weiterhin hoch. Das gibt dann ordentliche Profite fuer die Energieversorger. Das haben sogar Rishi Sunak und Olaf Scholz erkannt und wollen von den Profiten etwas abhaben (windfall tax oder auf vornehm deutsch Uebergewinnsteuer). Um die Strompreise zu reduzieren, muesste der Staat regulierend eingreifen aber das geht ja nicht in einer freien Marktwirtschaft.
Regulierend eingreifen, ist zwar kurzfristig die einzige Option, aber eben mittel- bis langfristig potenziell auch kontraproduktiv, denn die „Übergewinne“, die aufgrund der Merit-Order Einsatzreihenfolge und der zugrunde liegenden Pay-as-Clear Bepreisung zustande kommen, nutzen eben vorrangig den Erneuerbaren, weil diese die niedrigsten Grenzkosten haben und damit die höchsten Deckungsbeiträge generieren. Leider verpufft dieser Investitionsanreiz durch deutsche Bürokratie und Klagewut, denn finanziell gesehen, müssten die Windkraftanlagen wie Pilze aus dem Boden schießen. Das Bepreisungsmodell und die Einsatzreihenfolge sind übrigens europäische Regelungen und keine deutschen und der hohe Bedarf an Gasverstromung, wodurch Gas fast immer zur Bedarfsdeckung in der Merit-Order den Preis vorgibt, liegt dann eben auch daran, dass so viele französische AKWs nicht am Netz sind oder waren (ich kenne den aktuellen Stand nicht). Ein wichtiges Thema für die deutschen Strompreise indes ist nebst der Frage der Energiebesteuerung das Problem, dass der Infrastrukturausbau dem Bedarf hinterherhinkt (Stichwort Stromtrassen), was dann wiederum Redispatching Maßnahmen am Stromnetz erzwingt, weil Überschussenergie aus dem windreichen Norden mal wieder nicht in den Süden gelangen kann. Ein Verfahren, das noch dazu in Deutschland sehr ineffizient, administrativ und nicht marktbasiert wie etwa in den Niederlanden abläuft. Die ab und zu in den Medien genannten Milliarden Summen Vergütung bei Nichteinpeisung von Windkraftanlagen rühren im Prinzip daher. Diese Artikel fand ich neben deinem Forbes-Link in den letzten Monaten ganz interessant: www.spektrum.de/news/merit-order-prinzip-warum-der-strompreis-nach-oben-schnellt/2051949www.next-kraftwerke.de/energie-blog/vorteile-nachteile-redispatch-markt
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Post by kreuzberger on Jan 14, 2023 12:43:52 GMT
Die Merit Order am Strommarkt bestätigt die Einsicht, dass auf Versorgerseite weniger die prinzipielle Möglichkeit, mit einer Technologie Energie bereitstellen zu können, als die Verlässlichkeit entscheidend ist. Wie auch bei Aktien wirkt sich Volatilität sehr negativ auf die erwartbare Rendite aus. Dieses Zusammenspiel der Exponentialfunktion mit stochastischen Prozessen wird jedoch allzuoft ausser Acht gelassen.
Bei Aktien, wo Ökonomen gern von exponentiellem Wachstum der Kurse ausgehen, entspricht die Rendite einem Logarithmus. Sinkt der Kurs auf Null, so fällt der Logarithmus auf minus Unendlich. Im Durchschnitt guter und schlechter Szenarien landet man dann im Mittelwert leider immer noch bei minus Unendlich. Deswegen ist es für Investoren entscheidend, bei Anlagen den Totalverlust zu vermeiden.
Bei Energie verhält sich das sehr ähnlich. Eine prinzipiell billige Energie, die jedoch nur zu 99% der Zeit verfügbar ist, verursacht in den 1% der Ausfallzeiten enorme Kosten, die jede Wirtschaftlichkeit in Frage stellen. Wer immer dann zuverlässig einspringen kann, darf Höchstpreise verlangen. Und natürlich gibt es keinen Grund, warum ein Windpropeller, der noch läuft, wenn 99% der anderen stehen, nicht für seinen Beitrag zur Stabilität genauso belohnt werden sollte, wie eben ein Gaskraftwerk. Deswegen entbehrt der marktwirtschaftliche Ansatz des Merits, sprich, negativ zur Masse korellierter Liefermengen, nicht einer gewissen Logik.
Mir kommt die Situation in etwa so vor, wie ein Wirtschaftsmodell basierend auf Zockerderivaten. Eine seriöse Bewertung müsste die Risiken einpreisen. Wer nur auf potentiell hohe Gewinne setzt, verkennt den Nutzen weniger riskanter Alternativen. Die Politik in diesem Falle den Wert von (Braun-)Kohlekraftwerken und Kernkraftwerken. Ja, eine billige, sichere und auch noch umweltfreundliche Energieversorgung wäre ideal und deswegen wählen wir gerne Politiker, die diese versprechen. Die Warnungen vor Instabilität haben wir ignoriert und jetzt zahlen wir die Zeche.
Wenn es nun tatsächlich wegen der Endlagerung keine wirtschaftliche Nutzung der Kernkraft gäbe, lagen die Grünen mit ihrem Ansatz der 80er, Kernkraft durch sichere Kohlekraft zu ersetzen, richtig. Eines von beidem brauchen wir. Ob Kernkraft ein Fehlweg war, wird die Zukunft weisen. Wenn man aber schon Kernkraftwerke hat, und auch eine Energiekrise, dann ist es Idiotie, sich auch bei der Wiederaufarbeitung bereits vorhandenen Atommülls querzustellen. Das sieht selbst Greta Thunberg ein. Nur bei den deutschen Grünen wird es aufgrund des religiösen Eifers der 80er noch eine Weile dauern, bis sich solch eine Einsicht durchsetzen könnte. Die anderen Parteien sind hier nur Getriebene. Wenn jemand in Deutschland die Kernkraft wieder einführt, können das nur die Grünen sein.
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Post by snoopye1970 on Jan 31, 2023 17:44:08 GMT
Ein Land wie Deutschland kann an einem windreichen Tag vielleicht fast 50% des Strombedarfes mit Windenergie decken. Aber wie gesagt, an einem windreichen Tag, - ist dieser nicht, muss die Energie von woanders her kommen. Oft kommt da in Deutschland Kohle zum Einsatz. Schottland duerfte an einem windreichen Tag sich komplett von Windenergie versorgen koennen, nur ist es windstill braucht man wieder Strom von anderswo her. Somit ist es so, dass Windenergie kaum berechenbar eingesetzt werden kann, - es kann maximal eine Zusatzfunktion darstellen. Kernkraft und Kohle ist da berechenbar, - und nachdem Kohle so viel CO2 verursacht, wird man eben vermehrt auf Kernkraft setzen werden. Dein CO2-Lobbyismus ist einfach nur noch peinlich! Leuten wie euch, die das immer noch propagieren, müßte man wirklich mal mit Schadensansprüchen an eure Haftpflicht schachmatt setzen. Und zwar so, daß auch die "Erholungsfrist" im UK nicht ausreicht, daß man nach 1 Jahr aus dem Tube-Eingang wieder ausziehen kann... Einige von euch lernen wirklich nur auf die harte Tour?
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Post by kreuzberger on Feb 2, 2023 8:23:26 GMT
Snoopye, kannst du nicht mal was Nettes schreiben?
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