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Post by klauspw on Dec 1, 2020 22:51:28 GMT
www.gov.uk/government/news/points-based-immigration-system-openswww.gov.uk/apply-to-come-to-the-ukEU, EEA and Swiss citizens in the UK before 31 December EU, EEA and Swiss citizens resident in the UK on or before 31 December 2020 should not apply through the points-based immigration system. They should apply to the EU Settlement Scheme and have until 30 June 2021 to make an application .Text des Home Office emails:Today (1 December), new immigration routes have opened for application to individuals of any nationality who want to come to the UK to work or study from 1 January 2021, under the UK’s new points-based immigration system. Free movement between the UK and the EU will end on 31 December 2020. From 1 January 2021, anyone coming to work or study in the UK from anywhere in the world, will need to apply through the points-based immigration system. To allow for this, routes already available to non-EU nationals, as well as new routes, including the Skilled Worker route, have been extended to allow applications from EU, EEA and Swiss citizens. The Skilled Worker route will provide simple, effective and flexible arrangements for skilled workers from around the world to come to the UK. Other routes open for applications today include: • The Global Talent visa, for individuals who can show they have exceptional talent or exceptional promise in the fields of science, engineering, humanities, medicine, digital technology or arts and culture; • The Innovator visa for individuals seeking to establish a business in the UK based on an innovative, viable and scalable business ideas; • The Start-up visa for individuals seeking to establish a business in the UK for the first time; • The Intra-Company Transfer route, which is for established workers who are being transferred by the business they work for to do a skilled role in the UK; and • The Short-term study route for individuals aged 16 and over who wants to study an English language course in the UK for between 6 and 11 months at an accredited institution. The introduction of these routes follows the successful launch of the revised Student Route and Child Student route earlier this year. These routes opened as planned on 5th October. Additional routes will be opened in the coming months, including a bespoke immigration route for Hong Kong British Nationals Overseas (BN(O)s and their dependants. You can read more about the points-based immigration system and how to apply at GOV.UK. EU, EEA and Swiss citizens can continue to visit the UK for up to six months without applying for a visa and may participate in a wide range of activities. This includes tourism, visiting family and friends, short-term study and business-related activities, such as meetings, events and conferences. To find out more about the activities that are permitted without a visa, visit GOV.UK As part of the points-based immigration system, the use of EU, EEA and Swiss national identity cards as a valid travel document for entry to the UK are being phased out and from 1 October 2021 EU, EEA and Swiss nationals will require a passport to travel to the UK. More information can be found on GOV.UK EU, EEA and Swiss citizens in the UK before 31 December EU, EEA and Swiss citizens resident in the UK on or before 31 December 2020 should not apply through the points-based immigration system. They should apply to the EU Settlement Scheme and have until 30 June 2021 to make an application. Read the full story and apply for a visa on GOV.UK.
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Post by jensemann on Dec 26, 2020 14:41:00 GMT
Ich bin wirklich gespannt, wie lange dieser Unfug bestand haben wird. Schwächeres Wachstum ohne greifbaren Benefit ist doch vorprogrammiert. Für große Unternehmen ist das ausländische Anwerben eher kein Problem für kleinere schon und wenn ich mir dann den Unfug mit den Start-up-Visa angucke, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Anstelle das der Markt, also die Konsumenten, Investoren und der daraus vielleicht resultierende Cashflow entscheiden, ob eine Geschäftsidee einen Versuch wert ist, müssen erst ein paar Sesselpupser die Idee abnicken. Das ausgerechnet die Torys planwirtschaftliche Ansätze verfolgen ...
Ich befürchte schon das langsame Aussterben des Gastroangebotes, inklusive der tollen Foodmärkte, um nur ein Beispiel für tolle Dinge zu nennen, die sehr stark durch let's-try-and-see-Zuwanderung mit oft eher geringen Mitteln und großer Unsicherheit geprägt ist.
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Post by che68 on Dec 26, 2020 14:57:23 GMT
Farage erklaert den "Krieg" fuer beendet und Boris erklaert den Deal als Weihnachtsgeschenk. Das ist so ein Geschenk, als wenn ich meinem Sohn drohe die electrische Eisenbahn weg zunehmen, um diese dann um einige Teile reduziert Ihm als Weihnachtsgeschenk einzupacken. Das Farage Brexit als Krieg sah, geht tief in die Psyche dergrossmannsuechtigen Brexitiers. Aber bezahlen liess und laesst sich dieser "Gentlemen" denoch von der EU.
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Post by jensemann on Dec 26, 2020 15:36:01 GMT
Was auch sonst, der Krieg fällt ins selbe Schema wie die Opferrolle, in dem sich der rechtsextreme Flügel dauerhaft sieht und auch Trumps Vorwurf der Wahlmanipulation schlägt in dieselbe Kerbe: Man macht aus der politisch andersdenkenden Seite einen Feind, gar einen kriminellen. Ohne dieses beigebrachte, ja beinahe eingeimpfte Gefühl der Unterdrückung, des angegriffen seins, der Unterwanderung und der Fremdbestimmung lässt sich die eigene Seite doch gar nicht über einen so langen Zeitraum hinaus, mit durchaus internen Konflikten, die zutage träten würden, würde man ins Detail der Implementierung gehen, zusammenhalten.
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Post by lars on Dec 28, 2020 15:58:11 GMT
Das stimmt, jensemann, allerdings gibt es da noch die andere Seite. Die Brexiteers/Trumpanhänger/etc werden eben auch gern mit der "Du-hast-eben-keine-Ahnung-Attitude" angesprochen, was bei diesen bestimmt ähnlich ankommt wie bei mir, wenn Farage von seinem Krieg gegen (u.a.) mich spricht. Selbst rationales Argumentieren - völlig unaggressiv gemeint - wirkt dann oft so. Versteh mich richtig, ich bin weder Brexiteer oder so, aber ich denke halt, dass wir auch unseren Teil am Verlust der Diskussionskultur sehen müssen. Wir müssen Wege finden, die Brücke wieder zu schlagen. Nicht unbedingt hier im Forum, aber bestimmt hat jeder von uns im Pub oder sonstwo schon mal die Erfahrung gemacht, dass Gespräche über solche Themen schwierig sein können.
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Post by klauspw on Dec 28, 2020 17:25:09 GMT
Ich glaube es ist an der Zeit das die Leute jetzt erst mal Erfahrungen sammeln mit der neuen Brexitrealitaet. Habe in der Vergangenheit bis zum Umfallen mit Brexitbefuerwortern diskutiert, persoenlich und online, und selbst mit fundiertem Beweisematerial hiess es oftmals am Ende "don't believe you or that", "it won't be that much different" oder "we get our independence/sovereignity back again, whatever the cost".
Wie kommentierte doch jemand im Spiegel, es fing an mit einer Luege (red bus £350m) and es endet mit einer Luege. Am Heilig Abend sagte der Premier Minister sinngemaess das man jetzt da man die neue Unabhaengigkeit hat um das "levelling up" richtig anpacken zu koennen. Was Bloedsinn ist, niemand in der EU hat sie je gehindert die Vernachlaessigung von "left behinds" anzugehen. Dies war durch die Politik von vielen frueheren Regierungen (Tory u. Labour) ueber viele Jahrzehnte verursacht worden.
Wenn die Leute jetzt glauben das Milliarden in ihre Gebiete fliessen werden, und Millionen Arbeitsplaetze geschaffen werden, und und und, dann werden sie enttaeuscht werden. Buerger erwarten eine Brexitdividende - mal sehen wie das aussehen wird. Ich sag nur noch die Brexiteers sind jetzt in der Pflicht zu liefern.
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Post by jensemann on Dec 28, 2020 19:04:07 GMT
Ja Lars, die Diskussionskultur ist im Allerwertesten und da tragen zweifelsfrei beide Seiten ihren Anteil, der Gedanke treibt mich in letzter Zeit auch mehr und mehr um, allerdings hängt die Frage der Aufnahmefähigkeit rationaler Argumente auch vom Grad der - nennen wir das Kind mal beim Namen - Radikalisierung des Gegenübers ab. Wenn man Kenntnisse aus der Analyse der Radikalisierung von Muslimen über Youtube auf Brexiteers oder Trumpfans (ich habe texanische Vollbluttrumper in der Familie) anwendet, so muss man leider konstatieren, dass das Zeitfenster recht kurz ist und auch, dass rationale Argumente für die eigene Seite nicht zielführend sind, sondern eher das Aufzeigen der rhetorischen Tricks, die sich Brexiteers, Verschwörungstheoretiker, religiöse Radikalisierer und Trumper gerne zunutze machen. Mit anderen Worten: Man muss die Saat für das Misstrauen in die Heilsversprecher austragen. Allerdings vergeht mir auch die Lust zu jeglicher Diskussion, wenn mich AFDler, als FDP-Wähler, Linksradikal schimpfen oder andere absolut groteske Totschlagargumente rausholen. Ähnlich ziehen sich beim Thema Brexit viele falsche Narrative durch die Berichterstattung und das nicht nur bei den Brexiteers, sondern auch bei vielen Remainern. Nicht vergessen, die EU gilt bei den Torys als regulierender halb-sozialistischer Überstaat und im linken Flügel von Labour als deregulierender Kapitalismustreiber. Das ist auch was EU-weit selten ist, nämlich ein EU-Skeptizismus, der beide Seiten des politischen Spektrums durchzogen hat, allerdings mit komplett gegensätzlich falschen Ansichten. Die Diskussionskultur leidet hier schlichtweg halt auch darunter, dass zwei ideologische Seiten, die allgemein wenig rational sind, sich in einem System aus zwei starken Parteien, ohne die kaum eine Regierung gebildet werden könnte, einen tiefen Graben hinterlassen. Bist du nicht auf meiner, bist du auf der anderen und dann erklär deinem Gegenüber mal, dass du lieber im Graben stehst. Geht die Diskussion stattdessen ins Detail, diskutierst du mit komplizierten Fakten, weil die Welt des Handels eben kompliziert ist, gegen simple Slogans, die letztlich aber einprägsam das lieferten, was viele Leute hören wollten, die es obendrein gar nicht gewohnt sind, das politische Entscheidungen tatsächlich weitreichende negative Konsequenzen haben können. Meine Konsequenz daraus: Ich pflege meine Bubble von liberalen, weltoffenen Menschen, die sich immer schon mehr für Fakten interessierten. Da sind auch ein paar drin, die was weiter links oder rechts stehen, aber immer noch offen für Argumente geblieben sind. Fairerweise muss man sagen, dass mir das einfach fällt, da ich in einer solchen Lage lebe und meine Reise- und Arbeitsumgebungen ohnehin durch solche Menschen geprägt ist. Außerdem binde ich mich nicht mehr komplett an ein Land. Politische Diskussionen mit Fremden im Pub? Gott bewahre. Da würde ich ja eher so ein furchtbares, nach Glühwein riechendes Weihnachts Ale trinken ;-)
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Post by lars on Dec 30, 2020 12:56:32 GMT
Da hast du Recht, ich kann das gut verstehen, bis auf die Sache mit dem Weihnachtsale. Das würde ich auf keinen Fall trinken. Wenn ich ehrlich bin muss ich zugeben, dass mein Wohnort (Brighton) an sich schon eine Bubble ist. Klar gibt es auch hier Brexiteers, aber im Vergleich zu anderen Teilen des Landes sind das sehr wenige (so zumindest meine Wahrnehmung). Möglicherweise ist das ein Grund für (wieder meine Wahrnehmung) das relativ zurückhaltende Auftreten derselben. Deshalb lässt es sich für mich vielleicht auch einfacher damit umgehen. Auf jeden Fall denke ich, dass es diese Diskussion noch lange geben wird. Das reale Geschehen wird vermutlich keine große Rolle spielen (hats ja bisher auch nicht wie ich finde) denn egal wie sich alles entwickelt: Die Daily Mail wird immer ihre ganz eigene Sicht auf die Dinge haben. Beispielsweise. Auf jeden Fall muss man irgendwie einen Weg finden, damit umzugehen. Das bíslang beste Argument, dass mir eingefallen ist, lautet übrigens: "In meinem ganzen Leben habe ich noch nie eine Situation erlebt, in der ein Einzelner stärker war als Viele zusammen." Das ist natürlich stark simplifizierender Unsinn, aber schon mehrfach hat es dazu geführt, das Brexiteers das als Gegenargument gelten lassen sich damit auseinandersetzen. Interessant, oder?
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Post by kreuzberger on Jan 8, 2021 18:21:39 GMT
Dieser ganze Punkte-Unfug haengt an der Annahme, es werde mehr Jobs in UK geben als in den EU-27. Insbesondere mehr besser bezahlte, denn die wollten die Briten doch fuer sich behalten. Sobald die Ernuechterung einsetzt, dass hoechstens ein Billigjobwunder kommt, wird die Tuer aufgehen fuer Verhandlungen.
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bruno
Bronze Memb
 
Posts: 40
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Post by bruno on Jan 9, 2021 23:20:25 GMT
Wenn die 2020er Vorräte der Supermarktketten zu Ende gehen und die Mitmenschen in die leeren Regale schauen, dann wird ihnen ein Licht aufgehen. Die Zeitungen und TV-Sendungen füllen sich allmählich mit den Berichten, was alles nicht funktioniert mit dem neuen Grenzregime. Von den LKW-Fahrern, die keinen Bock auf die Tour nach UK haben mal ganz zu schweigen. Die werden nähmlich nach Kilometern bezahlt und kriegen für den Stillstand keine Vergütung.
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Post by kreuzberger on Jan 10, 2021 19:34:24 GMT
Ich dachte, der Warenverkehr waere frei dank des grossartigen Pakts in letzter Minute? Woher kommt dann der LKW-Stau?
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Post by klauspw on Jan 10, 2021 22:47:40 GMT
Boris Johnson sagt immer "there are no tariff barriers" und deshalb keine Verzoegerungen. Er erwaehnt aber nie das es jetzt "non-tariff barriers" gibt, d.h. extra Papierkram, Deklarationen, Gesundheitszertifikate, usw. Und die meisten Firmen inkl. grosser sind einfach nicht richtig vorbereitet, besonders fuer den Warenverkehr mit Nord-Irland das ja bekanntlich weiterhin in der EU ist fuer Waren/Zoll.
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Post by jensemann on Jan 10, 2021 23:40:39 GMT
Freier Warenverkehr heißt ja noch lange nicht, dass man Lkws einfach durchwinken könnte. Zolldeklarationen und ggf. Sicherheitszertifikate und die damit einhergehenden zumindest stichprobenartigen Ladekontrollen schaffen Verzögerungen. Wenige Minuten pro Lkw reichen ja schon - kennt man ja von Trantüten an der Kasse vor einem im Supermarkt. Obendrein definiere freien Warenverkehr in einer Welt der internationalen Arbeitsteilung. Genäht in Asien, verkauft als britisches Produkt, ist da so ein Thema. Als UK noch Teil der Zollunion war, passierte die asiatische Vorarbeit bereits in UK den EU-Zoll jetzt eben nicht mehr. Von den Zöllen befreit ist ja auch nur, was in UK hergestellt oder veredelt wurde. Ebenso gilt das natürlich auch anders herum und genau das verschiebt nun eben Prüfvorgänge von einstigen großen Eingangstoren wie Häfen zu den kleinen Kanalquerungen. Hinzukommt, dass das abkommen ja erst kurz vor 12 zustande kam. Genauso wenig wie ein Parlament in der kurzen Zeit alles lesen und verstehen konnte, können die Mitarbeiter der zahlreichen involvierten Unternehmen von Besteller, über Logistik bis zum Lieferanten alle Auswirkungen verstehen und entsprechend handeln. Lebensmittel, die in der EU hergestellt, aber in UK abgepackt werden, fallen z. B. nicht unter die Zollfreiheit. Das wird übrigens noch schlimmer, bis es sicher auch irgendwann besser wird, aber es wird nicht mehr so reibungslos wie noch zu Zeiten der EU-Mitgliedschaft. Das Verkehrsaufkommen ist im Januar ohnehin geringer und viele Unternehmen haben ihre Lager randvoll. Die Kapazitäten freier Lagerhäuser sind in UK seit einigen Jahren durch Brexitbevorratungen auf Tiefständen. Wenn diese Lagerhaltungen abgebaut sind, wird sich zeigen, wie schlimm die Situation an den Grenzen werden kann.
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Post by london1 on Apr 27, 2021 21:31:58 GMT
Dieser ganze Punkte-Unfug haengt an der Annahme, es werde mehr Jobs in UK geben als in den EU-27. Insbesondere mehr besser bezahlte, denn die wollten die Briten doch fuer sich behalten. Sobald die Ernuechterung einsetzt, dass hoechstens ein Billigjobwunder kommt, wird die Tuer aufgehen fuer Verhandlungen. Ich koennte mir vorstellen dass sich UK rascher von der Covid 19 Krise erholen wird als Nordamerika gesamt, besonders was das Writschaftswachstum betrifft. Und kennt man die Kosten von einem Leben in London ist fast jeder Job ein Billigjob. Wer sich mit einem Punkte-System beschaeftigen muss oder will, der wird unweigerlich sich auch mit Canada oder Australien beschaeftigen. Das Leben ist dort einfach anders, - also warum dann noch nach UK? Da muss der Job dann schon besonders gut sein. Canada wird nach der Krise sicher genug Einwanderer suchen, um die ganzen Finanzluecken zu fuellen.....
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